Das US-amerikanische 3D-Druck-Unternehmen 3D Systems kündigt einen neuen 3D-Druck-Workflow für das Selektive Lasersintern (SLS) an. Dazu präsentierte 3D Systems jetzt neue 3D-Drucker, neue Software-Funktionen sowie neues 3D-Druck-Material und Lösungen für das Postprocessing der 3D-gedruckten Teile. Wir fassen die neuen Produkte, die alle im neuen Jahr erscheinen werden, zusammen.
Inhalt:
Das 3D-Druck-Unternehmen 3D Systems präsentiert in einer Pressemitteilung, die das 3D-grenzenlos Magazin erreicht hat, seinen neuesten Workflow des Selektive Lasersinterns (SLS). Dazu gehören 3D-Drucker wie der SLS 380, DuraForm-Werkstoffe von 3D Systems und PostPro von AMT.
3D-Drucker SLS 380 und das Material-Quality-Control-System MQC 600
Der 3D-Drucker SLS 380 bietet hohe Wiederholbarkeit, einen verbesserten Durchsatz und geringere Betriebskosten für eine effektivere und effizientere digitale Fertigung. Ein benutzerdefinierter Algorithmus steuert acht separat kalibrierte Heizelemente, zusammen mit einer integrierten hochauflösenden IR-Kamera. Die Kamera erfasst über 100.000 thermische Datenproben pro Sekunde, um die thermische Gleichmäßigkeit innerhalb der Baukammer zu steuern, zu überwachen und zu kontrollieren.
Das neue Material-Quality-Control-System MQC 600 ist ein Bestandteil des neuen Systems. Es sorgt für ein optimales Verhältnis von frischem zu recyceltem Material. Es kann Werkstoff für bis zu vier Drucker gleichzeitig liefern, Materialverschwendung minimieren und Bedienereingriffe vermeiden. Der SLS 380 soll im ersten Quartal 2022 erhältlich sein.
Post Pro von AMT und DMP von 3D Systems

Für die Nachbearbeitung setzt 3D Systems auf die Produkte von AMT. Deren industrielles SLS-Nachbearbeitungssystem PostPro umfasst vollautomatische Entpulverung und Lösungen für die chemische Dampfglättung, die die Teilequalität und die mechanische Leistung optimieren und die Effizienz verbessern. Durch Stapelreinigung- und Glättung von Teilen reduzieren sich Vorlaufzeiten sowie Kosten und die werksseitige Skalierbarkeit wird ermöglicht. Mit dem PostPro SF50 und dem PostPro SF100 hat AMT kürzlich seine neuesten Dampfglättungssysteme auf der formnext 2021 präsentiert.
Die Direktmetalldruck-Plattform (DMP) von 3D Systems sorgt für stabile Teile mit hoher chemischer Reinheit. Die Modelle DMP Flex 350 Dual und DMP Factory 350 Dual sind mit zwei Lasern ausgestattet und reduzieren die Bauzeit und die Kosten um bis zu 50%. Die beiden Modelle bieten flexible Anwendungsmöglichkeiten und schnell austauschbare Build-Module (DMP Flex 350 Dual), integriertem Pulverrecycling (DMP Factory 350 Dual) und einem zentralen Server zur Verwaltung von Druckaufträgen, Materialien, Einstellungen und Wartung für Produktivität rund um die Uhr. Die Vakuumkammer reduziert den Argon-Gasverbrauch deutlich und bietet die laut 3D Systems beste Sauerstoffreinheit ihrer Klasse (<30 ppm). Beide Systeme sind ebenfalls für das erste Quartal 2022 geplant.
DMP Flex 200 und 3DXpert 17
Hochwertige, kleine, komplexe und detailreiche Metallteile sind mit dem DMP Flex 200 möglich. Der 3D-Drucker eignet sich für zahnmedizinische Anwendungen, wie herausnehmbare Teilprothesen, Kronen und anderes. Der DMP Flex 200 bietet ein Bauvolumen von 140 x 140 x 115 mm und eine 500-W-Laserquelle. Auch dieses System ist für das erste Quartal 2022 geplant.
Benutzer des DMP-Portfolios von 3D Systems profitieren auch von den erweiterten Funktionen von 3DXpert 17. Die in der neuen Version verfügbaren Funktionen beschleunigen die Teilekonstruktion mit höherer Ausbeute und kürzeren Druckzeiten. Die allgemeine Verfügbarkeit von 3DXpert 17 ist für das vierte Quartal 2021 geplant.

Figure 4 Rigid 140C Black
Mit Figure 4 Rigid 140C Black hat 3D Systems neues Material für verschiedene Anwendungsbereiche vorgestellt. Das zweikomponentige Epoxid-/Acrylat-Hybridmaterial wurde für Teile in Produktionsqualität mit langfristiger mechanischer Stabilität in verschiedenen Umgebungen entwickelt. Der Werkstoff wird mit einem patentierten Füllstoff hergestellt und bietet Zähigkeit, die mit jenen von spritzgegossenen Polybutylen-Glasfasern (PBT GF) vergleichbar ist.

Eine Wärmeformbeständigkeitstemperatur von 124 °C bei 1,82 MPa macht das Material für Anwendungen unter der Motorhaube und im Innenraum von Autos attraktiv. Aus Figure 4 Rigid 140C Black hergestellte Komponenten für die Motorhaube haben sich bei hohen Temperaturen (HTOL) als äußerst zuverlässig erwiesen. Wer dieses Material mit der Figure 4-Technologie von 3D Systems verwendet, erhält laut 3D Systems hervorragende Oberflächenqualität, Genauigkeit und Wiederholbarkeit. Hersteller profitieren von der erforderlichen dreistündigen thermischen Nachhärtung bei 135 °C. Die Teile müssen nicht in Salz verpackt werden. Die Aushärtungszeit sinkt um 75% als die acht bis 12 Stunden, die für ähnliche Werkstoffe anderer Systeme benötigt werden.