Das Raumfahrtunternehmen Orbex hat das 3D-Druck-Unternehmen AMCM mit der Entwicklung eines Großformat-3D-Druck-Systems beauftragt. Dieses soll den 3D-Druck großformatiger Metallkomponenten für den Einsatz in der Raumfahrt möglich machen, die Orbex in seine Raketen integrieren möchte. Geplant ist eine komplette 3D-Druck-Suite mit Nachbearbeitungsmaschinen und Bildverarbeitungssystemen. AMCM erhält dafür ein Budget in Millionenhöhe.
Das britische Raumfahrtunternehmen Orbex hat laut einer Pressemitteilung, die das 3D-grenzenlos Magazin erreicht hat, das 3D-Druck-Unternehmen AMCM mit dem Bau des größten industriellen 3D-Druckers in Europa beauftragt. Damit will Orbex komplexe Raketentriebwerke schnell vor Ort drucken können. Der maßgeschneiderte großvolumige 3D-Drucker soll in der Lage sein, mehr als 35 große Raketentriebwerks- und Turbopumpensysteme zu drucken. Orbex will so seine Produktionskapazitäten für Starts erweitern und wird für die neuen Maschinen seine Fabrikfläche um weitere 1.000 m² ausbauen.
Details zum geplanten System
AMCM erhält für die Entwicklung viele Millionen Pfund und wird eine komplette Drucksuite mit Nachbearbeitungsmaschinen und Bildverarbeitungssystemen liefern. Der 3D-Drucker soll eine automatische bildbasierte Inspektion gedruckter Komponenten ermöglichen. Mit dem 3D-Drucker M4K-4 hat AMCM im Vorjahr ein 3D-Druck-System vorgestellt, dass dem geplanten System ähnelt.
Das neue 3D-Druck-System wird Raketenteile aus einer speziellen Mischung aus Metallen, einschließlich Titan und Aluminium, herstellen. So soll ein leichtes System entstehen, das extremen Temperatur- und Druckbedingungen der Raumfahrt standhält. Die Komponenten wie Raketentriebwerke werden in einem Stück gedruckt, was Schwachstellen durch Verbinden und Schweißen verhindert.
Orbex will 3D-gedruckte Raketenkomponente in seine 19 Meter lange Mikrolauncher-Rakete integrieren, welche kleine Satelliten in polare Umlaufbahnen um die Erde befördern soll. Die kommerzielle Rakete Prime wird mit Bio-Propan betrieben, einem sauber brennenden, erneuerbaren Kraftstoff, der den CO2-Ausstoß im Vergleich zu Kraftstoffen auf Kerosinbasis um 90% reduziert. Die 3D-gedruckte Rakete soll 2022 in Schottland gestartet werden. Die wieder verwendbare Rakete besitzt ein neuartiges Wiederherstellungs- und Wiederverwendbarkeitssystem. Sie soll außerdem keine Trümmer in der Erdumlaufbahn hinterlassen.
Stimmen zur Zusammenarbeit
Chris Larmour, CEO von Orbex, erklärt:
„Obwohl unsere Raketentriebwerke und andere kritische Systeme nach jahrelangen Tests bereits ziemlich ausgereift sind, bietet uns ein großes internes 3D-Drucksystem wie dieses eine weitaus höhere Geschwindigkeit und Flexibilität, wenn wir die Produktion hochfahren. Dies bedeutet, dass wir die Leistung weiter iterieren und weiter steigern können.“
Martin Bullemer, MD von AMCM, sagt:
„Die Investition in ein großes 3D-Drucksystem wie dieses sagt viel über die Ambitionen von Orbex im europäischen Raumfahrtsektor aus. Um auf dem europäischen Markt führend zu sein, benötigen sie die Produktionszuverlässigkeit und -geschwindigkeit, die ihnen ein solches 3D-Großdrucksystem bietet. Und obwohl dies ein wichtiger Kauf ist, wird es Orbex in den kommenden Jahren eine erhebliche Kostenkontrolle ermöglichen.“