Das österreichische 3D-Druck-Unternehmen Printstones hat mit dem „Baubot“ ein neues, mobiles Robotersystem für den 3D-Druck mit Beton und weitere Baustellenaufgaben vorgestellt. Mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) lernt der Baubot durch Simulation und Erfahrungen selbstständig dazu und kann so seine Abläufe eigenständig optimieren. Der Baubot kann neben dem 3D-Druck von Betonteilen auch Stiegen erklimmen, durch Türen gehen und Objekte mit bis zu 500 kg transportieren.
Printstones ist ein Start-up aus Österreich, das seit 2017 mobile Robotersysteme für den 3D-Druck entwickelt. Wir haben 2019 über Printstones berichtet, als sie ihren Prototypen für den mobilen Beton-3D-Drucker, den PrintStones X1 mobile vorgestellt haben. Ein Jahr zuvor hat das Unternehmen mit bunten 3D-gedruckten Pflastersteinen auf den Straßen Wiens auf sich aufmerksam gemacht. Nun hat das Unternehmen auf der eigens dafür eingerichteten Website mit dem Baubot seinen neuesten Prototypen präsentiert.
Mit dem Baubot soll jedes Werkzeug an jeden Ort gebracht und dort eingesetzt werden. Dritte können ihre Tools und Anwendungen entwickeln und dem mobilen Roboter hinzufügen. Er lässt sich als Standardtransporter einsetzen und benötigt fast keine Rüstzeit.
Details zum Baubot

Der Baubot kann Treppen steigen, durch Türen fahren und wird mit elektrischer Energie betrieben. Er fährt mit einer Höchstgeschwindigkeit von 3,2 km / h und transportiert bis zu 500 kg Last. Der Roboterarm arbeitet mit einer Präzision von unter 1 mm. Je nach Anwendung ist er bis zu 8 Stunden einsetzbar. Entwickler haben die Möglichkeit, eine SDK als Schnittstelle zur Funktionalität des Roboters zu verwenden.
Der Baubot lässt sich manuell einsetzen oder kann auch vorprogrammiert werden. Fertigungssysteme wie diese können auch im Schiffs- und Flugzeugbau oder zur Inspektion und Wartung bestehender Infrastrukturen eingesetzt werden.
Lernen durch Simulation und Erleben
Mit einer Vorprogrammierung kann der Arbeitstag des Baubots simuliert werden. BIM-Daten helfen dabei, die Arbeitsumgebung zu simulieren und Arbeitsabläufe zu optimieren. So kann er die Arbeit tausende Male vor dem richtigen Einsatz auf der Baustelle erledigen. Eine zentralisierte KI nutzt das Simulierte und die realen Erfahrungen aller aktiven Roboter, um diese zu trainieren. Aus einer einfachen Roboterzusammenarbeit werden Roboterschwärme, die gemeinsam in verschiedenen Bereichen arbeiten können. Diese ermöglichen die Positionierung vor Ort, Umgebungserkennung sowie neue intelligente Werkzeuge und Prozesse. Im autonomen Modus macht das System dem Benutzer Vorschläge und optimiert die Anwendung selbst.
Baubot Modelle
Bisher gibt es laut der Website drei Baubot-Varianten.
- Baubot MRS10-100:
Der kompakte und flexible Bot trägt eine mögliche Nutzlast von 100 kg und der Roboterarm ist in der Lage 10 kg zu tragen. - Baubot MRS70-210:
Der hochleistungsfähige Bot trägt eine mögliche Nutzlast von 900 kg und der Roboterarm kann bis zu 70 kg tragen. - Baubot SRS100-400:
Dieser Bot steht in einem Standard ISO Container und entspricht einer kompletten digitalen Manufaktur. Der SRS100-400 hat ein Portal-System mit einer Nutzlast von bis zu 100 kg und einem Fertigungsbereich von 4,2 m2.