Der deutsche Modellbauer Wolfgang Wochner ist leidenschaftlicher Musiker und hatte eines Tages die Idee, eine E-Gitarre komplett mit einem 3D-Drucker herzustellen. Es war das erste selbst gebaute Instrument für ihn, so musste er sich noch einiges an Wissen aneignen. Doch das Ergebnis veröffentlichte er jetzt in einem Video und kann sich hören lassen.
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Der deutsche Modellbauer Wolfgang Wochner (wowo3D) hat im vergangenen Herbst den 3D-Druck einer E-Gitarre begonnen. Als erfahrener Musiker dachte er zuerst über Details wie zum Beispiel die Zugkräfte der Gitarrensaiten von ungefähr 50 Kilogramm nach. Es war sein erstes 3D-gedrucktes Musikinstrument und seine Erfahrung als Gitarrenspieler und Modellbauer halfen ihm dabei, wie Wolfgang Wochner gegenüber dem 3D-grenzenlos Magazin berichtete.
Die Planung und Modellierung
Wochner begann, sich weiteres Wissen zum Thema 3D-Druck, Gitarren und Instrumentenbau anzueignen. Als er soweit war, nahm er die Maße von seiner Gitarre ab. Bei dieser handelte es sich um ein ST von Fender Squier. Er übertrug die Daten in ein CAD-Programm. Anschließend modellierte er sie zu einem Solid Body mit den Aussparungen und Kanälen für die Elektronik (Pickups), den Halsstab (trussrod) und die Inlays (snow-white) und die Mechaniken.
CAD-Modelle der E-Gitarre:
Der 3D-Druck
Sein 3D-Drucker QIDI TECH X-Maker war nur in der Lage, Bauteile bis zu einer Größe von 150 x 150 x 160 mm zu drucken, weshalb er die Gitarre mit Maßen von 1000 x 350 x 45 mm in 13 Einzelteile zerlegte. Seinem Wunsch nach recycelbaren Materialien bezog er auch in die Materialfrage für den 3D-Druck und den Zusammenbau ein. Er entschloss sich, PLA+ von Sunlu zu verwenden. Die fertige Gitarre sollte nicht mehr als eine übliche Holzgitarre wiegen, die meist um die 3,5 Kilogramm auf die Waage bringt.
Mit zwei QIDI TECH X-Maker-3D-Druckern gelang es ihm, die komplette Gitarre in dreieinhalb Tagen beziehungsweise 150 Druckstunden zu drucken. Ein Verzapfungssystem und ein 2-Komponentenkleber nutzte er zum Verbinden der Einzelteile. Mit einer Japansäge brachte er die Bundstäbe am Hals an. Ein ST Kit das Electronic, Pickups, Mechaniken und Bundstäbe plus Saiten kaufte er online. Die fertig zusammengebaute Gitarre klang genau so, wie er es sich vorgestellt hat.
Auch andere Musiker haben ihre Musikinstrumente nach ihren Wunschvorstellungen mit dem 3D-Drucker gebaut. LOOP 3D und der Posaunist Peter Körner haben eine Posaunenglocke mit dem 3D-Drucker gebaut. Olaf Diegel von ODD Guitars hat bereits einige Gitarren mit dem 3D-Drucker realisiert. Und Odisei Music hat ein 3D-gedrucktes Saxophon „zum Mitnehmen“ vor knapp einem Jahr vorgestellt. Und das sind nur ein paar der Beispiele.