Wissenschaftler der Universität Würzburg entwickeln im Rahmen des Projekt MIDRAS ein Mikro-Drohnen-Abwehr-System. Bei dem Verteidigungssystem sollen die zum Abfangen eingesetzt Drohnen kleinere Drohnen, s.g. Mikro-Drohnen, innerhalb weniger Sekunden abfangen können. Für die Fertigung der Drohnen-Abfangjäger kommen auch 3D-Drucker zum Einsatz.
Ein Wissenschaftlerteam der Uni Würzburg forscht an der Entwicklung eines Drohnen-Abfangjägers, der mit Hilfe von einem 3D-Drucker hergestellt werden. Sein Fokus soll auf Geschwindigkeit und Genauigkeit liegen. Das System besteht aus zwei Quadrocopter, die ein Netz über ein feindliches Fluggerät spannen und einfangen. Entwickelt wird der Drohnen-Abfangjäger im Rahmen des Projekts MIDRAS von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Die Projekt-Bezeichnung steht für Mikro-Drohnen-Abwehr-System.
Gemeinsam mit Projektpartnern soll ein System entwickelt werden, welches feindliche Fluggeräte erkennen, klassifizieren und autonom situationsabhängige Abwehrmaßnahmen einleiten kann, erklärte Julian Rothe, der als Doktorand aktiv und für das Projekt mitverantwortlich ist, laut einem Bericht auf elektronik.net.
Bei der Gefahr durch ein Objekt erfolge als erstes eine Signalstörung zwischen dem Gerät und Piloten. Wenn dieses Spoofing nicht möglich sein sollte oder zu riskant, würden zwei Drohnen mit einem Netz starten. Basierend auf einen berechneten Abfangpunkt wird die Drohne von dem MIDRAS-System eingefangen und transportiert sie aus dem Schutzbereich heraus.
Der Vorteil gegenüber anderen Abwehrmaßnahmen sei, dass die Drohne oder ihre Teile nicht abstürzen und sei das Alleinstellungsmerkmal des MIDRAS-Systems, erläuterte Michael Strohmeier, Doktorand am Lehrstuhl für Informatik und mitverantwortlich für das Projekt, in dem Artikel. Von den Wissenschaftlern wurden im letzten Jahr sechs Quadrocopter gebaut und diese haben eine rechteckige Form. Die Drohnen entsprechen der Größe eines Bananenkartons. Die Komponenten der Abfangdrohnen werden von den Informatikern eigenständig entworfen und per 3D-Drucker gefertigt. Die Quadrocopter fliegen mit selbstentwickelten Autopiloten.
Neben den Abfangdrohnen bauten die Wissenschaftler Mikro-Drohnen mit der Formatioinsflüge absolviert werden können. Die Flugobjekte müssen mit dem gespannten Netz den gleichen Abstand zueinander aufweisen, wobei ein Teil des Systems, dass der Abstandsmessung dient und vom Weltraumforschungsprojekt LAOLa stammt. Das Mikro-Drohnen durchaus eine Gefahr darstellen können, daran erinnert ein Artikel aus dem Jahr 2016, über ein Projekt des US-Militärs, bei dem ein ganzer Schwarm aus Mini-Drohnen als Störmaßnahme für Kampfjets eingesetzt werden soll.
Zurück zum Projekt LAOLa. Bei dem Projekt werden Drohnen, Rover und Laufroboter im lokalen Mars-System geortet und die Position bei der Landung erfasst. Zu den größten Herausforderungen der Programmierung gehöre die Vermeidung einer Kollision der Quadrocopter während dem Einfangen der Beute. Das MIDRAS-Projekt selbst soll in 10 bis 15 Sekunden einsatzbereit sein und im späteren Verlauf soll das System computergesteuert laufen. Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung wird das bis zum 2020 ausgelegte Projekt finanziell gefördert. Über die weitere Entwicklung berichten wir im 3D-grenzenlos Magazin und im kostenlosen 3D-Drucker-Newsletter.