Die Software Polygonica unterstützt seit Kurzem auch das 3MF-Dateiformat. Es gab zuletzt immer häufiger Anfragen nach direkter Unterstützung des 3MF-Formats, heißt es seitens dem Hersteller. Dafür wurde jetzt ein Beispielcode vorgestellt, der den größten Teil der 3MF-Kernspezifikation und der Beam Lattice-Erweiterung für Polygonica abdecken soll.
In einer Pressemitteilung wird zum Software-Paket Polygonica einen Beispielcode vorgestellt, der das 3MF-Dateiformat unterstützt. Polygonica ist eine Polygonnetz-Modellierungs-Software-Engine, hergestellt vom Unternehmen MachineWorks. Das STL-Dateiformat ist zwar das am häufigsten verwendete Dateiformat in der additiven Fertigung und privaten 3D-Druck. Die Mesh-basierte Architektur ist jedoch veraltet, sorgt für übermäßig große Dateigrößen und geometrische Ungenauigkeiten, so die Kritiker und Befürworter neuerer Dateiformate, wie zum Beispiel 3MF.
3MF statt STL
3MF ist ein Open-Source-3D-Manufacturing-Format, das den 3D-Druck originalgetreuer 3D-Modelle mit all seinen Metadaten in einer einzigen Datei zu übertragen ermöglicht. Der vorgestellte Polygonica-Quellcode basiert auf den lib3MF-Bibliotheken und unterstützt 3MF-Lesen und -Schreiben in und aus der Polygonica-Engine und der 3MF-Beam-Lattice-Erweiterung. Das in 2015 gegründete 3MF-Konsortium sollte ein universelles 3D-Dateiformat für den 3D-Druck schaffen. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Unternehmen wie Autodesk, HP, Microsoft, 3D Systems und andere. 5 Jahre später trat das 3MF-Konsortium als Open-Standards-Projekt der Linux Foundation bei.
3MF-Dateien können wesentlich mehr Informationen enthalten, die 3D-gedruckt werden, als STL-Dateien. Dazu gehören Daten wie Druckeinstellungen, Maschineninformationen, Materialien, Farben und Texturen, Verpackungsinformationen und sogar die Anzahl der Komponenten. Die Druckeinstellungen eines Builds müssen so nicht extra in einer separaten Datei gesendet werden und 3MF-Dateien bleiben immer noch kleiner als STL-Dateien dank der Speicheroptimierung. Sie basieren außerdem auf dem für Menschen lesbaren XML-Format und sind so für Softwareentwickler viel einfacher handzuhaben.

Über die Software Polygonica
Die Software Polygonica kann schnelle und zuverlässige geometrische Operationen an Polygonkörpern durchführen, einschließlich boolescher Operationen, Heilung, Glättung, Netzanalyse, Dünnwanderkennung, Feature-Erkennung und Punktwolkenverarbeitung. Kunden, die die Software verwenden, übertragen meist Daten zwischen der Polygonica-Software und ihrer Host-Anwendung über direkte Speicher-API-Aufrufe. Bisher unterstützte die Software Polygonica die Datenübertragung im STL-Format und im proprietären .pgs-Format von MachineWorks, was bei Microservices auf Cloud-basierten Backends nützlich ist.