Der Düsseldorfer Hersteller für Konsumgüter Henkel und das australische 3D-Druck-Unternehmen Asiga haben in einer Kooperation neue Materialien für den 3D-Druck validiert. Ihr Ziel ist es, additive Fertigungslösungen für die industrielle Serienfertigung weiterzubringen. Erste Tests der Materialien von Loctite mit 3D-Druckern von Asiga brachten den Unternehmen zufolge sehr gute Ergebnisse beim Einsatz von 3D-Druck für die Serienfertigung der Teile.
Eine im Juli 2020 gestartete Zusammenarbeit von Henkel mit dem australischen 3D-Druck-Unternehmen Asiga bringt erste Ergebnisse. Die Unternehmen haben laut einer Pressemitteilung, die dem 3D-grenzenlos Magazin zugesendet wurde, das Ziel, additive Fertigungslösungen für die industrielle Serienfertigung weiterzubringen. Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen sollen so in der Lage sein, produktionsreife, präzise und funktionale 3D-gedruckte Teile herstellen zu können.
Details der Zusammenarbeit
Der deutsche Hersteller für Konsumgüter Henkel bietet lichtaushärtende Harze, die eine schnelle Herstellung von Serienbauteilen mit Eigenschaften wie eine hohe Schlagzähigkeit, hohe Flexibilität, hohe Hitzebeständigkeit und weitere Funktionalitäten für Spezialanwendungen bieten. Einen Teil der Materialien haben wir in unserem Artikel über die Partnerschaft von Henkel und EnvisionTEC vorgestellt.
Sam Bail, Head of OEM Partnerships für den 3D-Druck bei Henkel, erklärt:
„Nach einigen Monaten der intensiven Zusammenarbeit mit dem technischen Team von Asiga sind wir hocherfreut, dass wir weitere Industrieharze der Marke Loctite für die Anwendung auf der Asiga-Plattform bekannt geben können. Der neue Asiga Pro4K ist ein hervorragender Einstieg in den industriellen 3D-Druck. Durch die Partnerschaft können wir viele unserer neuesten Technologien auf dieser Plattform verwenden. Dazu zählt auch unser flammhemmendes Material Loctite 3955 FST.“

Um die Produktion funktionaler, wiederholbarer und verlässlicher Bauteile sicherzustellen, wurden Loctite Materialien in einem industriellen Arbeitsablauf qualifiziert. Die Materialien eignen sich für Branchen wie die Luftfahrt, der Automobilbau oder das Transportwesen.
Tests bei Litholabs und ERNI
Asigas deutscher Vertriebspartner Litholabs und ERNI, ein Schweizer Hersteller von elektronischen Steckverbindern, haben Henkels Loctite 3955 FST Material eingesetzt, um funktionale Prototypen von Steckverbindern mit 3D-gedruckten Gehäusen für Leiterplatten zu entwerfen. Sie konnten auf Maschinen von Asiga sehr detaillierte Teile drucken.
Mit dem 3D-Druck von Steckverbindergehäuse ist für ERNI auch die Prototypenerstellung der Leiterplattenbestückung mit elektronischen Komponenten möglich. 3D-gedruckte Steckverbindergehäuse aus Loctite widerstehen hohen Temperaturen, die bei der Oberflächenmontage-Technologie in den Lötanlagen entstehen. ERNI könnte montierte Leiterplattensteckverbinder schneller testen und so das optimale Design samt Kundenfreigaben im Vergleich zur konventionellen Entwicklung mit Metallwerkzeugen im Spritzgussverfahren schneller erhalten.
Axel Schwan, Gründer von Litholabs, erklärt:
„Das innovative Loctite 3955 Harz von Henkel ist zum richtigen Zeitpunkt auf den Markt gekommen, um die Nachfrage nach hoch-funktionalen und technischen 3D-Druck-Lösungen zu bedienen. Die Kombination mit der offenen Materialplattform von Asiga bildet ein überzeugendes Ökosystem für effiziente, schnelle und verlässliche Produktionsanwendungen in der industriellen Fertigung.“

Zum Jahresbeginn hatten wir darüber berichtet, dass Henkel in einer weiteren Partnerschaft mit Keystone Industries das Harz „Key Model Ultra“ für den 3D-Druck in der Dentalbranche entwickelt hat. Die Einführung von additiven Fertigungslösungen im Produktionsmaßstab ist das Ziel der Partnerschaft Henkels mit Carbon.