Schweizer Forscher von der ETH Zürich haben eine Methode entwickelt, mit der sie künstliche Haut für Roboter mit einem 3D-Drucker herstellen können. Ihr Ziel ist es, lebende künstliche Haut für Roboter zu entwickeln, die sich selbst heilen kann. Wir stellen die Arbeit einmal genauer vor.
Ein Forscherteam aus Italien veröffentlichte im letzten Jahr seine Arbeit zur Optimierung sensibler Haut für Roboter. In einem aktuellen Forschungsprojekt haben die Forscher der ETH Zürich ihre Arbeit vorgestellt, mit der sie lebende künstliche Haut für Roboter entwickeln wollen, die bei Verletzung heilen können soll.
3D-gedrucktes Gitter aus Hydrogel

Ein dreidimensionales Gitter aus einem Hydrogel bildet die Basis der Haut. Das Gitter wird dabei mit einem 3D-Drucker aufgebaut. In dem Hydrogel befinden sich Zellen eines häufig vorkommenden Pilzes namens „Glänzender Lackporling„, der auf abgestorbenem Hartholz wächst. Das Gitter ist so beschaffen, dass das Myzel des Pilzes, ein Wurzelgeflecht, darauf wachsen und die offenen Stellen im Gitter überwinden kann. In knapp drei Wochen ist eine Roboterhaut entstanden, die robust und selbstreinigend ist und Beschädigungen regeneriert.
Das erklärt das Team in seinem Artikel mit dem Titel „Three-dimensional printing of mycelium hydrogels into living complex materials„, der im Fachjournal Nature Materials veröffentlicht wurde.
Die Forscher testeten die Haut an einem robotischen Greifer und an einem sphärischen Roboter. Beide wurden ins Wasser getaucht oder über verschiedene Oberflächen gerollt. Alle Tests hat die Haut erfolgreich bestanden. Der Pilz eignet sich auch für die Herstellung von Schaltkreisen. Forscher haben dem Pilz die Myzelium-Haut abgezogen und druckten darauf Schaltkreise. Derartige Myceliotronics sind zum Beispiel für die Medizintechnik geeignet.
Die Forscher aus der Schweiz müssen jedoch noch das Problem lösen, dass damit die Haut sich selbst heilen kann, das Myzel leben muss. Wie sie die Nährstoffe zuführen und die Stoffwechselabfallstoffe entfernen wollen, ist jedoch noch nicht bekannt. Über die weiteren Entwicklungen dazu berichten wir auch zukünftig im 3D-grenzenlos Magazin (Newsletter abonnieren).