Ein Unternehmen aus Polen fertigt für das Projekt „Wirbelsäule der Zukunft“ Implantate mit dem 3D-Drucker. Das soll die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Probleme der Wirbelsäule verbessern. Bisher konnte mit dem Projekt bereits 75.000 Patienten damit geholfen werden. Im nächsten Schritt sind jetzt maßgeschneiderte Wirbelsäulenimplantate aus dem 3D-Drucker geplant und sollen eine neue Ära in der Behandlung einläuten.
Das polnische Unternehmen LfC in Zielona Góra arbeitet laut einem Artikel von euronews daran, die Wirbelsäulenbehandlung zu verbessern. Neurochirurgen und Wirbelsäulenspezialisten nutzen die 3D-gedruckten Implantate aus Polen. Die europäische Politik unterstützt diese Entwicklung.
Wirbelsäule der Zukunft
Das Projekt „Wirbelsäule der Zukunft“ verhalf 75.000 Patienten zu Implantaten aus dem 3D-Drucker. Fast 60% des gesamten Budgets von 7,9 Millionen Euro wurden von der EU-Kohäsionspolitik finanziert.
Neben den Implantaten stellt das Unternehmen auch medizinische Instrumente und Verfahren für die Chirurgen her. Dies geschieht in einem beständigen Austausch mit Medizinern. Die Instrumente helfen dabei, den Wirbelzwischenraum in der Lendenwirbelsäule zu bestimmen und so die richtige Größe des Implantats zu finden.

Karolina
Die 26 Jahre alte Karolina, eine ehemalige Turnerin, weiß, wie wichtig es ist, sich zu bewegen. Sie wurde im Militärkrankenhaus in Wroclaw in Polen an der Wirbelsäule operiert und geht kurz nach der schweren Operation bereits erste Schritte. Das erhaltene Titanimplantat stammte aus dem 3D-Drucker.
Sie erzählt: „Ich heiße Karolina. In der Kindheit hatte ich einen Unfall. Letzten Donnerstag wurde ich operiert. Ich erhielt ein Implantat zwischen den Wirbeln L5 und S1. Ich hoffe auf ein normales Leben in der Zukunft und dass ich vielleicht auch ein Baby bekommen kann.“

Maßgeschneiderte Implantate
Das nächste Ziel ist es, maßgeschneiderte Implantate herzustellen. Die Wirbelsäulenimplantate sollen laut dem Neurochirurgen Bogdan Czapiga unter Berücksichtigung seiner Anatomie und der persönlichen Morphologie mit dem 3D-Drucker hergestellt werden.
Medtronic präsentierte vor einem Jahr mit TiONIC-Technologie eine Titan-3D-Druckplattform für Wirbelsäulenimplantate.
Ich finde, es ist ein unglaubliche Errungenschaft der Wissenschaft, dass man nun schon mit dem 3D-Drucker Wirbelsäulenimplantate und Hilfsmittel für die Neurochirurgie herstellen kann. Ich freue mich für Kinder, wie Karolina, denen dank solcher maßgeschneiderten Lösungen vielleicht in Zukunft ein normales Leben ermöglicht werden kann. Gerne würde ich für solche Zwecke etwas spenden. Hätten Sie eventuell Vorschläge in der Richtung?