Auch in Russland arbeitet man an großvolumigen 3D-Druckern für die Bauindustrie. So hat sich das Startup Apis Cor für die Fertigung seiner Drucker eine Finanzierung von 6 Millionen Euro gesichert. Welche Besonderheiten die Geräte aufweisen, das und einiges mehr erfahren Sie in unserem Beitrag.
Das russische Startup Apis Cor konnte sich mit Erfolg eine Finanzierung von 6 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 5,5 Millionen Euro) sichern. Der private Beteiligungsfonds Rusnano Sistema Sicar stellt das Kapital zur Verfügung. Apis Cor soll bis Jahresende 2018 über einige 3D-Drucker verfügen und Umsätze in zweistelliger Millionenhöhe erzielen.
Der Apis Cor 3D-Drucker ist ein spezieller mobiler Roboter, der mit Faserbeton innerhalb von 24 Stunden ein Haus drucken kann. Der Druckkopf befindet sich auf einem um bis zu 360 Grad schwenkbaren Arm, der seine Länge verstellen kann und damit die Sektionen der X- und Y-Achse abdeckt. Er kann einen Bereich von 132 qm abdecken und soll ein Haus mit bis zu drei Stockwerken drucken können. Zwei Arbeiter werden für die Bedienung des 3D-Druckers und für die Materialversorgung benötigt. Beim Druck des Hauses entsteht kein Schutt, weil es schichtweise aus Fiberglasbeton oder einem Geopolymer gefertigt wird. Im Februar berichteten wir über ein 37 qm großes Haus, welches Apis Cor in nur 24 Stunden gedruckt hatte.

Nach Angaben der Entwickler könnte die eingesetzte 3D-Druck-Technologie gegenüber der Schaumbeton-Technologie im nächsten Jahr beim Bau kleinerer Wohnhäuser zu einer Kosteneinsparung von 19 Prozent führen. Die zukünftigen Einsparmöglichkeiten sollen sich auf 20 bis 30 Prozent belaufen.

Wie Sergej Dergach, der CEO von Sistema Consult erklärt, habe 3D-Druck ein enormes Potential in der Bauindustrie, mit einem voraussichtlichen Umfang von bis zu 30 Prozent des globalen Marktes für Cottages. Der Markt werde mit bis zu 68 Milliarden US-Dollar bewertet, was etwa 63 Milliarden Euro entsprechen würde. Vor einiger Zeit haben wir darüber berichtet, dass im Rahmen des italienischen Hausbauprojekts „Yhnova“ mit dem 3D-Druckverfahren „BatiPrint3D“ der 3D-Druck von Häusern, die bis zu 95 qm groß sein sollen, geplant ist.

Apis Cor zufolge existiert heute schon eine Komplettlösung für die gesamte Bauphase und das Projekt befinde sich vor der kommerziellen Wachstumsphase. Seine Kundschaft sieht das Unternehmen in Russland, den USA, im Mittleren Osten und Europa. In Kopenhagen entsteht derzeit das europaweit erste Haus aus dem 3D-Drucker nach den strengen EU-Normen.