Der Rüsselsheimer Autohersteller Opel verwendet für die Produktion seiner beiden Automodelle Opel Adam und Opel Adam Rocks ab sofort Montagewerkzeuge aus dem 3D-Drucker. Die Montagehilfen bestehen aus Kunststoff und werden von einem sechsköpfigen Team und dem hauseigenen 3D-Drucker hergestellt.
Im Werk Eisenach (Thüringen) kommen die Montagewerkzeuge bei der Produktion des Opel Adam und Adam Rocks zum ersten Mal zum Einsatz. Nach Konzernangaben sollen in Zukunft das 3D-gedruckte Montagewerkzeug verstärkt in den Produktionsablauf integriert werden.
Beim Opel Adam Rocks kommt eine 3D-Montagelehre zum Einsatz mit welcher der Schriftzug am hinteren Seitenfenster montiert wird. Zur Montage der Windschutzscheibe wird eine Einführhilfe aus dem 3D-Drucker verwendet.
Rund vierzig 3D-Montagewerkzeuge befinden sich derzeit in Eisenach im Einsatz. Im Rahmen des Entwicklungsprozesses des Opel Adam Rocks wurden die Arbeitsmittel aus dem 3D-Drucker am Computer erstellt. Wenn sich etwas am Fahrzeug ändert, kann das Werkzeug am Rechner mit wenigen Klicks angepasst werden.

Bald auch Insignia, Cascade, Corsa, Vivaro und Mokka
Die Werkzeuge werden im Schmelzschichtverfahren aus Kunststoff gefertigt und sind nicht nur bis zu 70 Prozent leichter sondern auch robust. Jede Schicht ist 25 Millimeter dick. Alle Hohlräume und Überhänge werden von der eingesetzten 3D-Software mit einem Füllmaterial ausgefüttert. Das Füllmaterial wird im späteren Produktionsverlauf bei einem Waschvorgang entfernt. Die Fertigung eines Montagewerkzeugs aus dem 3D-Drucker dauert nur rund acht Stunden.
Eine chemische und mechanische Bearbeitung der 3D-Werkzeuge ist möglich. Künftig sollen die zwei Modelle Opel Insignia und das Cabriolet Cascada ebenfalls von den Montagewerkzeugen aus dem 3D-Drucker profitieren. Der neue Opel Corsa, der Vivaro und der Mokka werden ab der zweiten Jahreshälfte ebenso von den 3D-Werkzeugen profitieren. Im Mutterkonzern General Motors spielt Opel beim Einsatz der 3D-Drucktechnik eine führende Rolle.