Die Bauindustrie hinkt der digitalen Entwicklung noch immer deutlich hinterher. Um das zu ändern, bietet ab dem Wintersemester 2019/2020 die Hochschule Ostwestfalen-Lippe eine Professur zum Thema „Digitales Bauen“ und „Digitale Arbeitsprozesse“. Themen sind unter anderem die Errichtung von Gebäuden mit 3D-Druckern. Vor allem ein Land in Europa ist hier schon deutlich weiter als Deutschland.
Ab dem Wintersemester 2019/2020 soll an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe im Fachbereich Bauingenieurswesen eine Professur „Digitales Bauen“ dafür sorgen, den Studenten digitale Technologien und Prozesse näher zu bringen. Es werden gleichwohl Bauteile aus dem 3D-Drucker, maßgeschneidert vorproduziert, wie auch ganze Häuser aus dem 3D-Drucker als Thema behandelt. Dass es sich hierbei um einen wichtigen Bereich handelt, der sich immer weiter entwickelt, zeigte erst kürzlich auch das erste Einfamilienhaus Europas aus einem Hausbau-3D-Drucker, in das vor Kurzem eine französische Familie einzog. Unterstützt wird die deutsche Professur von den Bielefelder Firmen Schüco und Goldbeck mit einer Stiftungsprofessur. Die Kosten werden in den ersten fünf Jahren zwischen den beiden Firmen aufgeteilt.
Inhalte der Professur Digitale Arbeitsprozesse

Inhaltlich sind Bereiche wie die digitale Bauproduktion, digitale Erstellung und Berechnung baumechanischer und statischer Modelle geplant. Weiters werden sich Studenten mit der digitalen Durchdringung und Vernetzung von Planung, Produktion und Errichtung auseinandersetzen. Einer der Verantwortlichen, Jan-Hendrik Goldbeck, freut sich besonders über die praxisnahe Forschung und Lehre, heißt es in einem News-Beitrag der Hochschule Ostwestfalen Lippe.
Wie die Hochschule Ostwestfalen Lippe schreibt, unterstützen die Experten den Prozess, indem sie das Forschungsvorhaben initiieren und einen praktischen Bezug zu den Inhalten herstellen. Im Gegenzug hoffen sie auf gut ausgebildeten Nachwuchs mit frischen und lösungsorientierten Ideen, die Lösungen zur digitalen Vorfertigung von Bauelementen sowie digitale Planungs- und Messmethoden entwickeln. Die Hausbauindustrie hinkt der digitalen Entwicklung hinterher, weshalb Andreas Engelhardt, geschäftsführender Gesellschafter der Schüco International KG, schon gespannt auf die Entwicklungen wartet, die durch diese Professur möglich werden.

Mit Ideen wie dem MARSHA-Projekt aus einer Challenge der NASA werden die Initianden wohl noch nicht rechnen können. Dennoch wird die geplante Professur einige Studenten im Bezug auf digitale Prozesse im Bauwesen voranbringen. Vor allem die Niederlande präsentiert hier immer wieder neue eindrucksvolle 3D-Druck-Projekte im Bauswesen, angefangen von klassichen Gebäuden bis hin zu vollumfänglich nutzbaren, 3D-gedruckten Brücken (alle Beispiele aus der Niederland ansehen). Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neuigkeiten aus dem 3D-Druck (hier abonnieren).