Das 3D-Druck-Unternehmen Stratasys gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass es den Geschäftsbereich „Stratasys Sustainability“ eingerichtet hat. Damit möchte sich das globale und börsennotierte US-Unternehmen verstärkt auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit im 3D-Druck konzentrieren. Wir stellen die Pläne des Unternehmens vor.
Das globale und börsennotierte 3D-Druck-Unternehmen Stratasys hat den Geschäftsbereich „Stratasys Sustainability“ für Nachhaltigkeit eingerichtet. Rosa Coblens wurde zudem zum Vice President of Sustainability ernannt. Mit einem ESG-orientierten Angebot will das Unternehmen seine Bemühungen zur Kreislaufwirtschaft, zum Klimaschutz und zur Berücksichtigung sozialer Auswirkungen verstärken. Das berichtet Stratasys dem 3D-grenzenlos Magazin in einer Pressemitteilung.
Mindful Manufacturing
Dr. Yoav Zeif, CEO von Stratasys, erklärte, dass die Zeit für Mindful Manufacturing gekommen sei:
„Die neue globale Wirtschaft verlangt von den Unternehmen, dass sie sich anpassen und unerwartete Herausforderungen meistern, ohne dabei ihr Engagement für den Umweltschutz aufzugeben. Stratasys ist gut positioniert, um Produktions- und Fertigungslösungen anzubieten, die widerstandsfähig sind, lokale Lieferketten unterstützen und vor allem Leben retten. So konnten wir beispielsweise während der Pandemie unser Ökosystem für die Entwicklung, Herstellung und Lieferung von lebenswichtiger persönlicher Schutzausrüstung einsetzen und Teile für Beatmungsgeräte liefern, die im Gesundheitswesen benötigt wurden.“
Für Zeif ist neben der globalen Pandemie auch der Klimawandel ein wachsendes Problem. Deshalb möchte Stratasys für weniger Abfall sorgen und einen Mehrwert aus seinen digitalen Prozessen voranbringen. Kunden können so ihren CO2-Fußabdruck reduzieren und ihre Abhängigkeit von umfangreichen Teile-Lieferungen für Lagerbestände beenden. Lieferketten in Branchen wie der Luft– und Raumfahrt, der Automobilindustrie und der Konsumgüterindustrie ließen sich verkürzen und lokaler organisieren.

Gründungsmitglied der AMGTA
Als Gründungsmitglied der Additive Manufacturer Green Trade Associaton mit Coblens im AMGTA-Vorstand wird Stratasys sein Engagement für Nachhaltigkeit in der 3D-Druck-Branche weiterentwickeln. Die AMGTA entstand im November 2019 und ist eine nicht gewerbliche, unabhängige Organisation, die jedem Hersteller in der additiven Fertigung oder Branchenbeteiligten offensteht, sofern dieser Kriterien im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit von Produktion und Prozessen erfüllt. Die AMGTA gibt Forschungsarbeiten in Auftrag und untersucht nachhaltige Einsatzmöglichkeiten der additiven Fertigungen.
Viele Unternehmen aus der 3D-Druck-Branche engagieren sich mehr und mehr für den Umweltschutz und nachhaltigen 3D-Druck. Materialise hat erst im Juni sein nachhaltiges 3D-Druck-Material Bluesint PA 12 nach einjähriger Beta-Phase für jedermann zugänglich gemacht. Viele Projekte finden sich auch auf der Themenseite „Recycling mit Hilfe von 3D-Druck„.
Sherry Handel, Executive Director der AMGTA, erklärt:
„Der Status von Stratasys als Gründungsmitglied ist für das Ziel unserer Organisation, die Nachhaltigkeit in der additiven Fertigung voranzutreiben, von entscheidender Bedeutung, da wir so eine ausgewählte Gruppe von Markt- und Branchenexperten gewinnen konnten, die unsere Arbeit vertreten und vorantreiben, indem sie über die Umweltvorteile der additiven Fertigung berichten. Unser Ziel ist, neue Forschungsprojekte zur Lebenszyklusanalyse in der additiven Fertigung einzuführen, mit denen die Auswirkungen exakt gemessen werden können und die das allgemeine Verständnis dafür verbessern, dass der 3D-Druck ein entscheidender Faktor bei der Entwicklung der globalen Fertigungsindustrie hin zu mehr Nachhaltigkeit ist.“
Stratasys messbare Ziele für 2022
- Verantwortungsbewusst Konsumieren und Produzieren:
Dieser Punkt umfasst die umweltgerechte Bewirtschaftung von chemischen Abfällen, die Abfallentsorgung im allgemeinen und die effiziente Nutzung von Produktionsmaterialien. Mit einer zunehmenden Verwendung von recycelten und erneuerbaren Materialien kann die additive Fertigung eine effiziente Produktionsmethode sein. Stratasys engagiert sich in den Bereichen Abfallvermeidung, recycelte Verpackungen und wiederverwendete Materialien.
- Industrie, Innovation und Infrastruktur
Die Industrialisierung schafft Arbeitsplätze und Wohlstand, macht Information und Kommunikation durch Technologie zugänglich, fördert Forschung und Innovation und unterstützt den Unternehmergeist. Stratasys möchte Designern, Ingenieuren und Herstellern lokale On-Demand-Fähigkeiten bereitstellen, damit Unternehmen jeder Größe ihre Lebensqualität verbessern können.
- Klimaschutz
Stratasys findet es wichtig, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, an einer Netto-Null-Emission zu arbeiten. Dazu will das Unternehmen den weltweiten Versand reduzieren und effizientere, digitale Fertigungsmethoden nutzen. Das Ziel von Stratasys ist es unter anderem, den eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren.
- Qualität der Bildung
Stratasys möchte eine umfassende und gerechte Qualität an Bildungs- und Lernmöglichkeiten für alle möglich machen. Das Unternehmen fördert „Learning by Making“ und unterstützt Schüler und Studenten mit seiner Technologie. Damit wollen sie sicherstellen, dass jeder über die erforderlichen Kenntnisse und technischen Fähigkeiten für eine lohnende berufliche Laufbahn verfügt.
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