Das 3D-Druck-Unternehmen Digital Metal hat mit „DM Cu“ ein reines Kupferpulver für den 3D-Druck mit dem Binder-Jet-3D-Druckverfahren vorgestellt. Dieses kann mit 3D-Druckern wie dem Digital Metal DM P2500 eingesetzt werden. Das Material zählt laut dem schwedischen Hersteller zu einer der meisten erwarteten Materialeinführungen und macht 3D-gedruckte Bauteile aus 99,9% reinem Kupfer möglich.
Digital Metal kündigt mit DM Cu ein neues reines Kupferpulver für den industriellen 3D-Druck an. Das Material eignet sich für die Verwendung mit dem Binder-Jet-3D-Druckverfahren. Mit 3D-Druckern wie dem DM P2500 lassen sich laut einer Pressemitteilung des Unternehmens 99,9% reine Kupferkomponenten mit 3D-Druck herstellen.
Details zum DM Cu 3D-Druck-Material
DM Cu ist sehr wärmeleitfähig und kann für Wärmeübertragungskomponenten wie Wärmetauscher, Rohrleitungen oder Kühlkörpern für Motoren und Elektronik eingesetzt werden. Die Duktilität und elektrische Leitfähigkeit von reinem Kupfer machen das Material für den Gebrauch bei der Herstellung elektrischer Verbindungen wie Verkabelungen wertvoll.
Kupfer bietet außerdem antibakterielle Eigenschaften und kann so für 3D-gedruckte Medizinprodukte genutzt werden. Von der antibakteriellen Eigenschaft profitierten auch Komponenten, die zu Beginn der Coronavirus-Pandemie vorgestellt wurden, wie zum Beispiel das antimikrobielle Material ACTIVAT3D copper von SPEE3D.
Testanwendungen mit DM Cu
Digital Metal hat einige interne Testanwendungen mit DM Cu-Pulver hergestellt. Darunter befindet sich eine Hornstrahler-Antenne („Bullhorn antenna“), mit der Radiowellen in einem Strahl gerichtet werden. Mit herkömmlichen Methoden ist die Herstellung ein aufwendiger und teurer Prozess. Sie finden ihren seltenen Einsatz in Forschungs- und Luftfahrtprojekten, verursachen dafür aber sehr hohe Kosten pro Teil. Digital Metal will das ändern.
Für die neuen Antennen wurden Bindemitteldüsen eingesetzt, mithilfe derer leichte dünnwandige Strukturen mit Rippen entstanden sind. So erhielten die Antennen ihre nötige Steifigkeit und wurden gleichzeitig leichter.
In einem weiteren Test druckte Digital Metal einen TPMS-Kühlkörper (Triply Periodic Minimal Surface) mit einer Gyroid-Geometrie in 3D. Gyroid-Kühlkörper bieten bessere Wärmeübertragungsraten und -steifigkeiten im Vergleich zu Platten- und Stiftflossenkonstruktionen und sind nur mit 3D-Druck herstellbar. Digital Metal erreichte einen stärkeren konvektiven Fluss, indem im Kühlkörper von Digital Metal die TPMS-Struktur mit dicken Wänden an der Basis und dünnen Wänden an der Oberseite modifiziert wurde.
Christian Lönne, CEO von Digital Metal, über das neue DM Cu:
„Das Drucken mit reinem Kupfer unter Verwendung der Binder-Jetting-Technologie von Digital Metal ist eine der am meisten erwarteten Materialeinführungen aller Zeiten und völlig neu im Binder-Jetting. Kupfer steht ganz oben auf der Wunschliste unserer Kunden, und das Timing ist perfekt, da die Nachfrage nach Kupferanwendungen in Bereichen mit schnellem Wachstum wie Elektromobilität und Wärmeleitfähigkeit stark ansteigt.“