Der US-amerikanische Student Ryan Colwick hat an der Arizona State University (ASU) ein System entwickelt, mit dem aus Fehldrucken und nicht mehr benötigten 3D-Druck-Objekten neues 3D-Drucker-Material gewonnen wird. Gemeinsam mit seiner Kommilitonin Froelich entstand so das das ThermoLab mit dem ProtoCycler + eine Recyclingmaschine für Kunststoff. Das Team will nun herausfinden, wie sich das ThermoLab an der Universität etabliert.
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3D-Drucke verursachen an Orten, wo sie häufig eingesetzt werden, viel Abfall. Sei es nun durch Fehldrucke oder auch durch Gegenstände, die in 3D gedruckt wurden und nicht mehr benötigt werden. Ein Student der Arizona State University (ASU) hat laut einem Artikel des Magazins Core 77 eine Lösung gefunden, den Plastikabfall zu reduzieren und gleichzeitig etwas Nützliches entstehen zu lassen. Ryan Colwick, der gerade seinen Master of Industrial Design an der Design School der ASU macht, hat zusammen mit seiner Kommilitonin Aleksandra Froelich einen ProtoCycler + gekauft. Mit diesem haben die beiden das ThermoLab eingerichtet.
Details zur Arbeit mit dem ThermoLab
Mit dem ThermoLab können die Studenten der ASU fehlerhafte 3D-Druck-Objekte oder nicht mehr benötigte Modelle recyceln. Das entstehende Rohmaterial wird anschließend wieder in brauchbares Filament umgewandelt.
Colwick erklärt:
„Als Studenten des Industriedesigns erzeugen wir viel Plastikmüll, indem wir Prototypen für unsere Projekte erstellen. Die Schüler der Designschule haben keine Möglichkeit, ihr Filament zu recyceln, und halten es daher entweder grundlos fest oder werfen es einfach weg. Dies kann dazu führen, dass unsere Mülldeponien weiter unnötig wachsen.“
Das System von Colwick und Froelich ermöglicht es den Studenten, ihre Abfallabdrücke zu zermahlen und in frisches Filament umzuwandeln. Statt teure Filamentspulen zu kaufen, erhalten die Studenten neue Filamentspulen um einen bis zu 80% günstigeren Kostenaufwand. Diese wirtschaftliche und nachhaltige Art erlaubt es den Studenten, ihre Projekte zu prototypisieren und dabei Hunderte von Dollar zu sparen. Gleichzeitig helfen sie der Umwelt, indem der Plastikabfall auf Mülldeponien reduziert wird.
Vision: Recyclingprogramme für alle Einrichtungen
Colwick und Froelich sammeln Daten, um zu sehen, wie ihr System bei den anderen ankommt. Den Erfolg messen sie am Gewicht, das sie recyclen und am dadurch entstehenden Geldersparnis, wenn sie dann kein Filament kaufen müssen. Mit ihren Daten wollen sie anschließend weitere Abteilungen ermutigen, mehr Protocycler + zu kaufen.
„Wir hoffen, dass ThermoLab die gesamte Schule davon überzeugen wird, Recyclingprogramme für alle Einrichtungen zu implementieren, die 3D-Druck verwenden.“

Recycling und 3D-Druck
Recycling ist ein wichtiges Thema. Das hat auch das kanadische Schülerduo erkannt, das aus Plastikflaschen neues 3D-Druck-Material für seine Mitschüler herstellt. Oder 99 recycle, die mit Abfall unterschiedlichster Art Modeaccessoires oder auch 3D-gedruckte Fahrradrahmen und andere Objekte herstellen.
Selbst 3D-Druck-Unternehmen wie Fillamentum präsentieren mit Filament wie NonOilen ein 100%ig biologisch abbaubares, wiederverwendbares Material. Mit zunehmendem Interesse der Industrie an der additiven Fertigung wächst auch die Zahl der Ideen und Umsetzungen für Recycling im 3D-Druck.