Das 3D-gedruckte Robotermädchen Matylda wurde von seinem Maker Michal Seidel alleine auf eine Reise geschickt und war jetzt drei Wochen per Anhalter durch Tschechien unterwegs um ihr Ziel zu erreichen. Auf ihrer Reise lernte Matylda neue Wörter kennen, sammelte Erfahrungen bei über 42 Fahrern und reiste 1800 km. Sogar ein kleiner Ausflug nach Polen war drin.
Das Robotermädchen Matylda ist eine Erfindung von Michal Seidel. Er fertigte die Roboterdame laut einem Artikel auf radio.cz mit einem 3D-Drucker und hauchte ihr per Steuerungstechnik leben ein. Per Anhalter sollte Matylda von Jablonec nad Nisou / Gablonz in Nordböhmen direkt bis Pelhřimov fahren, was eine Strecke von 300 Kilometern ergibt. Die Reise hätte nur drei Stunden gedauert, doch Matylda benötigte drei Wochen und legte dabei eine Entfernung von rund 1.800 Kilometern zurück. Ein Roboter auf Reisen.
Lehrreicher Ausflug für Matylda
Wie Seidel in dem Radioartikel erklärte, sei Matylda quer durch die Republik gefahren und machte dabei sogar einen Ausflug nach Polen. Sie habe viel Spaß gehabt, wie etwa auf einer großen Party in Holysov bei Pilsen.
Bei der Abfahrt beherrschte Matylda nur „Ahoj“. Während ihrer Reise lernte sie immer mehr dazu. Von interessierten Anwendern konnte die Route online verfolgt, der Roboter abgeholt und weiterbefördert werden. Ziel war das Kuriositäten-Museum in Pelhrimov, in dem Matylda nun ausgestellt werden soll.

Jedem sein eigenes Robotermädchen – Daten als Open Source veröffentlicht
Am Ende ihrer Reise funktionierte das elektronische Gehirn von Matylda einwandfrei, doch die Motorik war stark beschädigt und ihre beiden Beine eingegipst. Matylda war in 42 Autos unterwegs und Michal Seidel veröffentlichte alle für den Bau von Matylda notwendigen Daten als Open Source im Internet, sodass jeder der über einen 3D-Drucker verfügt sein eigenes Robotermädchen nachbauen kann.
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