In Afrika fehlt es an mindestens 50 Millionen Häusern. Das Unternehmen 14Trees möchte das mithilfe von 3D-Drucker ändern und erschwinglichen Wohnraum herstellen. Einige Projekte wurden bereits umgesetzt, unter anderem das Afrikas erstes Schulhaus aus einem 3D-Drucker. Nun ist ein Bauprojekt im „Green Heart of Kenia“, nördlich von Mombasa in der Stadt Kilifi, mit dem Namen „Mulve Gardens“, geplant, bei dem 52 Häuser mit dem 3D-Drucker gebaut werden sollen.
14Trees ist ein Unternehmen, welches sich für Lösungen von leistbaren Wohnraum engagiert. Das Joint Venture vom Baustoffspezialisten LafargeHolcim und der CDC Group hat in einer Pressemitteilung con Holcim Afrikas größtes 3D-gedrucktes erschwingliches Wohnprojekt in Kenia vorgestellt. Die 52-Haus-Gemeinde wird sich als Teil des regenerativen Ökosystems Green Heart of Kenia nördlich von Mombasa in der Stadt Kilifi befinden und die „Big 4“-Agenda des kenianischen Präsidenten Kenyatta für mehr bezahlbaren Wohnraum unterstützen.
Jan Jenisch, CEO von Holcim, sagt:
„Wir freuen uns, in Kenia eines der weltweit größten 3D-gedruckten Projekte für bezahlbaren Wohnraum zu bauen. Bei der heutigen rasanten Urbanisierung werden voraussichtlich über drei Milliarden Menschen bis 2030 bezahlbaren Wohnraum benötigen. Dieses Problem ist in Afrika am akutesten, da Länder wie Kenia bereits mit einem geschätzten Mangel von zwei Millionen Wohnungen konfrontiert sind. Wir können durch den Einsatz von 3D-Druck diese Infrastrukturlücke in großem Maßstab schließen, um den Lebensstandard für alle zu verbessern.“
Beim Bauprojekt „Mulve Gardens“ steht Nachhaltigkeit im Fokus
Vor einem Jahr hat 14Trees für bezahlbaren Wohnraum aus dem 3D-Drucker im südafrikanischen Malawi gesorgt. Im Sommer 2021 folgte die erste Schule aus dem 3D-Drucker, ebenfalls in Malawi. Die nun geplanten Häuser in Kenia werden mithilfe der proprietären Tinte TectorPrint von Holcim mit einem BOD2-3D-Drucker von COBOD gebaut, den Besucher der Bautec 2020 damals live beim Drucken erleben konnten. Mit diesen Mitteln soll der ökologische Fußabdruck verglichen zu herkömmlichen Bauverfahren um mehr als 50 Prozent reduziert und weniger CO2-Emissionen emittiert werden.
Mit TectorPrint erhalten die 3D-gedruckten Wände die strukturelle Funktion, die Last des Gebäudes zu tragen. Der BOD2 kann Betonstrukturen mit einer Länge und Breite von 10 Metern und einer Höhe von drei Metern drucken. Er kam bereits in einigen Bauprojekten zum Einsatz, wie zum Beispiel beim 3D-Druck für ein gemeinnütziges Bauprojekt von „Habitat for Humanity“. Für den neuen Komplex in Kenia, „Mulve Gardens“, sollen 52 erschwingliche Häuser gebaut werden. Er wurde vom Architekturbüro MASS Design Group entworfen und soll an die Bedürfnisse unterversorgter Gemeinden in Haushalten mit niedrigem Einkommen angepasst sein. 14Trees identifizierte außerdem Naturfaserkomponenten, um bewährte Verfahren im 3D-Druck für das Bauwesen in Afrika zu stärken und lokal qualifizierte Arbeitsplätze unter anderem in den Bereichen Nachhaltigkeit und 3D-Technologie zu schaffen. Der Baubeginn ist für das erste Quartal 2022 vorgesehen.
