Die Society of Plastics Engineers (SPE, Gesellschaft der Kunststoffingenieure) zeichnet im Fachbereich Automobil seit bald 20 Jahren die besten Ideen in der Automobilbranche aus. In ihrem Automotive Innovation Wettbewerb gab es in diesem Jahr eine eigenständige Kategorie für den 3D-Druck. Gewonnen hat Ford und hat damit das klare Signal erhalten, dass es mit seinen Ideen 3D-Druck in die Fertigung von Fahrzeugteilen auf dem richtigen Weg zu sein scheint. Das zeigen auch die Ersparnisse, die durch den 3D-Druck für speziell drei Fahrzeugteile erzielt werden konnten.
Der US-Autokonzern Ford setzt schon länger auf den Einsatz von 3D-Druckern bei der Herstellung von Fahrzeugteilen und beim Prototyping. Um den Einsatz der additiven Fertigung auszuweiten investierte Ford zuletzt in das Startup Desktop Metal über 50 Millionen Euro und reichte vor Kurzem für ein neues Leichtbau-3D-Druckverfahren ein Patent ein.
Im Automotive Innovation Wettbewerb der Society of Plastics Engineers (SPE) gelang es Ford nun, mit seinen Ideen in der Kategorie 3D-Druck die drei finalen Plätze zu belegen, heißt es in einem Bericht von 3dprint.com.
Inhalt:
Die siegreichen Ideen im Detail
Ein 3D-gedruckter Spritzgusseinsatz beim neuen Ranger-Pickup, eine Montagehubhilfe für die Fusion-Limousine und den Escape SUV sowie ein Werkzeug für die Fensterausrichtung beim Mustang Cabriolet brachten Ford die entscheidenden Punkte im Finale der Society of Plastics Engineers (SPE) 2018.
Dabei handelt es sich nicht um bloße Produktionsteile, denn ein Teil wird als Werkzeug und zwei in der Montage verwendet. Dennoch war die 3D-Drucktechnologie bei der Entwicklung und Produktion der Produkte ein integraler Bestandteil.
Spritzgusseinsatz
Der Spritzgusseinsatz verfügt über integrierte Entlüftungskanäle, die den Gasaustritt ermöglichen. Dies soll das Problem unzureichender Entlüftung lösen und die Entlüftung um 100 % verbessern, wobei die Herstellungszeit um 70 % reduziert wurde.
Fensterausrichtvorrichtung
Die Fensterausrichtvorrichtung und die Hubhilfe werden mit einem FDM-3D-Drucker hergestellt. Die Vorrichtung wurde unter Verwendung von kurzfaserverstärktem Polyamid gedruckt, wodurch sie um 30 % billiger und leichter als herkömmlich hergestellte Teile ist.
Hubhilfe
Die Hubhilfe wurde ebenfalls mit einem FDM-3D-Drucker hergestellt und reduziert das Gewicht um ca. 100 kg sowie das Verletzungsrisiko bei wiederholenden Bewegungen. Insgesamt macht es auch die Bedienung einfacher.
Ford investiert in 3D-Druck als Schlüsseltechnologie
Ford begann mit einem SLA-3D-Drucker seine 3D-Druck-Experimente bei der Herstellung komplexer Prototypen. Seitdem hat Ford die Anwendung von SLS-, FDM- und 3D-Sanddruck kontinuierlich weiterentwickelt. Der US-Konzern wird weiterhin die Vorteile dieser Technologie nutzen, da sich mit dem 3D-Druck gleichzeitig Geld, Zeit und Material einsparen lassen. Am 7. November wird verkündet, welche Arbeit von Ford den endgültigen Sieg errungen hat.