Wissenschaftler in Japan haben mittels 3D-Druckern das Gesicht eines 27.000 Jahre alten Japaners rekonstruiert. Die Rekonstruktion soll dabei helfen die Herkunft der Japaner zu klären.
Am Okinawa Prefectural Archaeological Centre gelang es Forschern das Gesicht eines 27.000 Jahre alten Japaners mit Unterstützung von 3D-Druckern zu rekonstruieren. Das Gesicht stammt von einem der Köpfe der Skelettüberreste, die in der Shirahosaonetabaru-Höhle in Ishigaki (Präfektur Okinawa) gefunden wurden. Das neu erlangte Wissen soll den Wissenschaftlern helfen, mehr darüber zu erfahren, woher das japanische Volk stammt.
Die Gesichtsrekonstruktion wurde am 20. April 2018 der Öffentlichkeit präsentiert und im Tokyo Museum ab dem 17. Juni 2018 ausgestellt. Dank moderner digitaler Technologie konnte das Gesicht erfolgreich wiederhergestellt werden. Die Rekonstruktion erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Nationalmuseum für Natur und Wissenschaft in Tokio und einer weiteren Forschergruppe.
Von den Forschern wurden die Daten aller Skelettreste verwendet, um den Kopf wiederherstellen zu können. Bei dem Toten handelte es sich nach Erkenntnissen der Wissenschaftler um einen Mann im Alter von 30 bis 40 Jahren. Per 3D-Drucker wurde das Gesicht schließlich als Modell hergestellt, welches in auffälliger Weise die Merkmale der alten Völker Südostasiens, Südchinas und der Vorfahren der Jomon Pottery-Kultur aufweist.
Bei Gesichtsrekonstruktionen kommt der 3D-Druck in verschiedensten Bereichen zum Einsatz. In den USA suchen zum Beispiel die Ermittler den Mörder einer unbekannten Frau, deren Gesicht sie nun per 3D-Drucker und Forensik wiederherstellen konnten. Im geschichtlichen Umfeld wurde mit Hilfe von 3D-Druck das Gesicht der ägyptischen Mumie Lady von Cao rekonstruiert. In der Medizin kam die Gesichtsrekontstruktion mittels 3D-Druckern zum Einsatz, um einem 32-jährigen Mann nach einem misslungenen Selbstmordversuch ein neues Gesicht zu transplantieren. Der Suizid-Versuch hatte sein Gesicht zuvor völlig zerstört.
