Der im russischen St. Petersburg lebende Künstler Pokras Lampas hat es schon weit gebracht. Große Marken lieben ihn für seine „Calligraffitti“-Arbeiten. Sein neues Projekt ist eine Hommage an das berühmte Werk „Mädchen mit Ruder“. Diese Skulptur befand sich einst im Gorki Park, der nun sein 90-jähriges Bestehen feiert. Aus diesem Anlass stellt Lampas mit 3D-Druck und Kalligrafie eine moderne Version davon her. Die im Original acht Meter hohe Skulptur, die von Ivan Shadr und Romuald Iodko 1935 gefertigt wurde, galt als bekanntes Symbol für populistischen Realismus. Die 3D-gedruckte Replik ist eine Hommage.
Details zur Herstellung der Replik
Laut einem Artikel im „Calvert Journal“ begann Lampas Reproduktion mit dem 3D-Druck durch Temporum, einem relativ jungen 3D-Druck-Unternehmen, das gerade an seinem ersten eigenen 3D-Drucker arbeitet. Mit Fotografien des Originals entstand eine vier Meter hohe Version. Dies geschah erst einmal in Teilen à 30 Zentimeter. Sechs Wochen dauerte es, bis alle Teile zusammengesetzt, von innen verstärkt waren und nachbearbeitet waren. Dann begann die Arbeit für Lampas.
„Normalerweise gehe ich anders vor. Als Künstler erschaffe ich eine für den Betrachter abstrakte Sache. Doch im letzten Jahr begann ich, aktiv die Schrift zu benutzen, die Kunst und Botschaft verbindet. Die Kunst fällt ins Auge und arbeitet mit Assoziationen. Die gedruckte Botschaft macht die Idee verständlicher, wobei die Bedeutung in der Kalligrafie immer schwer zu lesen ist. Sie erfordert Aufmerksamkeit und den richtigen Kontext.“
Die ursprüngliche Skulptur verschwand nach einem Moskauer Bombenangriff. Es gibt zwei Theorien dazu. Entweder wurde sie durch den Bombenangriff zerstört oder von Beamten entfernt, weil sie zu erotisch gewesen ist. Lampas Hommage an das Original erscheint auch auf dem Cover der russischen Zeitschrift „Esquire“.
Statue-Repliken aus dem 3D-Drucker immer häufiger zu finden
Naturgroße Repliken aus dem 3D-Drucker finden sich immer häufiger. Erst Anfang des Jahres wurde ein 10.000 Jahre alter dunkelhäutiger Nordeuropäer der Frühzeit als fotorealistische Replik mit einem 3D-Drucker hergestellt. Im vergangenem Jahr ware im Klostermuseum Salem in Linzgau am Bodensee ein täuschend echtes Replikat der Rokko Feuchtmyer-Skulptur zu sehen. Auch diese Replik wurde mit einem 3D-Drucker erstellt. Mit dem 3D-Druck-Newsletter vom 3D-grenzenlos Magazin erhalten Sie auch weiterhin regelmäßig zeitnah die neuesten Informationen, die es aus der Welt des 3D-Drucks zu berichten gibt. Abonnieren Sie ihn jederzeit kostenlos hier.
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