Ein Team von Studierenden hat die zusammen vom Fraunhofer Institut und Munich Re gestartete weltweite „Give a Breath“-Challenge mit einer vollständig mit einem 3D-Drucker herstellbaren Atemmaske namens gewonnen. Die 3D-druckbare Atemmaske mit dem Namen „Soteria“ hat den entscheidenden Vorteil, dass sie in Ländern, wo es zu Lieferengpässen kommen kann, mit einem 3D-Drucker in weniger als nur einem Tag direkt vor Ort hergestellt werden kann. Wir stellen sie vor.
Ein Team von Studierenden aus Göttingen, München und Baltimore hat im internationalen Wettbewerb der Fraunhofer Gesellschaft und Munich Re mit einer komplett in mit einem 3D-Drucker herstellbaren Atemmaske gewonnen. Das Team „Soteria“ erhielt mit dem gleichnamigen Modell den ersten Preis, wie die Universitätmedizin Göttingen in einer Pressemitteilung berichtet.
Die „Give a Breath“-Challenge
Louis Krause ist Student der Humanmedizin im 5. Semester an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und hat die 3D-druckbare Atemmaske „Soteria“ mitentwickelt. Ende Juli wurde der Preis verliehen. Das Preisgeld beträgt 100.000 Euro. Außerdem erhalten die Gewinner ein Realisierungsbudget in Höhe von 12.000 Euro.
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Eine Blaupause der prämierten Atemmaske und die Informationen zur Herstellung, Montage und Verwendung stellen die Initiatoren des Ideenwettbewerbs Partnern in Ländern mit hohem Bedarf kostenlos zur Verfügung. So sollen die Atemmasken dort, wo sie am nötigsten gebraucht werden, vor Ort gedruckt werden können. Einen Piloteinsatz der entwickelten Geräte wird derzeit mit der Universität Stellenbosch in Südafrika ausgearbeitet. Die Masken, und auch alle anderen Entwicklungen aus dem Wettbewerb, wurden dort bereits getestet.
Details zur Atemmaske aus dem 3D-Drucker
Die Atemmaske von „Soteria“ soll COVID-19-Erkrankten bei der Atmung helfen. Damit erhalten sie sauerstoffangereicherte Luft, solange sie noch keine invasive Beatmung benötigen. Dadurch, dass die Maske komplett in 3D druckbar ist, sind Behandler vor Ort nicht auf zuverlässige Lieferketten angewiesen. Die Masken sind innerhalb eines Tages einsatzbereit. In Kenia werden Gesichtsschutzschilde ebenfalls aus dem 3D-Drucker auf Vorrat hergestellt.

Louis Krause sagt dazu in der Mitteilung:
„Unser Maskendesign ist darauf ausgelegt, durch 3D-Druck weltweit dezentral produziert werden zu können. So kann im Worst-Case, wenn Logistikketten zusammenbrechen, aber auch in Entwicklungsländern mit schlechter ausgebauter Infrastruktur und ohne große Fertigungsstätten die Nachfrage nach Beatmungsmasken gestillt werden. Unsere Maske konkurriert nicht mit bestehenden Lösungen etablierter Medizintechnikunternehmen, sondern ist konzeptionell optimiert während dieser Pandemie mit Lowcost und Lowtech Entwicklungsländer und Krisengebiete zu unterstützen und entstehende Unterversorgung zu vermeiden.“
Aufgrund einer innovativen inneren Wabenstruktur passt sie sich flexibel an unterschiedliche Gesichtsformen an und dichtet optimal ab. Sie kann für verschiedene Beatmungsgeräte eingesetzt werden. Eine auf Bildern basierte Montageanleitung und eine Videoanleitung helfen vor der ersten Verwendung. Im Bereich unserer kostenlosen 3D-Druckvorlagen finden Sie 15 3D-Druckvorlagen zur Coronavirus-Pandemie und dem Schutz vor einer COVID-19-Erkrankung.