Das Lancaster City Museum, die Lancaster University und die Galloway’s Society for the Blind in Morecambe haben im Rahmen des Projekts „Feeling as Seeing Project“ gemeinsam mit Hilfe von 3D-Druckern tastbare Reliefs berühmter Gemälde aus ihrer Galerie erstellt. Mit den 3D-gedruckten Reliefs sollen Menschen mit Seheinschränkungen Gemälde ebenso erleben können.
Das Lancaster City Museum, die Lancaster University und die Galloway’s Society for the Blind in Morecambe haben sich in einem Projekt zusammengeschlossen, um mit einem 3D-Drucker Reliefversionen von Gemälden aus der Kunstsammlung des Museums herzustellen. Das berichtet der Lancaster Guardian in einem Artikel. Damit wollen sie Menschen mit Sehbehinderungen die Möglichkeit geben, die Kunstwerke im Museum ebenfalls erleben zu können. Zwei Ingenieurstudenten der Universität haben das Projekt durchgeführt und wurden vom Museum und der Galloway’s Society for the Blind unterstützt.
Details zum „Feeling as Seeing Project“
Wenn Menschen Museen besuchen, erfassen sie die Kunstwerke meist rein visuell. Für Menschen, die eingeschränkt oder gar nicht sehen können, ist der Besuch eines Museums somit oft wenig sinnvoll und sie erleiden einen kulturellen und Bildungs-Nachteil. Damit diese Menschen in Zukunft auch von berühmten Gemälden und deren Schönheit profitieren können, haben sich die Projektbeteiligten mit dem 3D-Druck auseinandergesetzt und eine Lösung erarbeitet.

Das „Feeling as Seeing Project“ verwendet 3D-Druck-Technologien, um Reliefversionen der im Lancaster City Museum ausgestellten Gemälde zu erstellen. Nicht-Sehende können die 3D-gedruckten Teile durch Berühren erleben und einen Eindruck vom Kunstwerk erhalten. Die Methode ist vergleichbar mit der Blindenschrift, bei der das Ertasten der in Blindenschrift geschriebenen Buchstaben das Lesen ermöglicht. Die Projektbeteiligten haben sich noch nicht näher zu den eingesetzten Technologien und Materialien geäußert. Vermutlich wird jedes 3D-gedruckte Relief auch mit einer individuellen Audiobeschreibung versehen. Die Universität und das Museum werden bei ihrer Arbeit von Menschen mit Sehverlust unterstützt, um besonders effektive Methoden zu entwickeln.
Professor Claudio Paoloni von der School of Engineering der Lancaster University ist von dem Projekt begeistert und erklärt:
„Eine der Aufgaben des Ingenieurwesens ist es, Lösungen zur Überwindung von Hindernissen zu finden. Ich freue mich, dass die School of Engineering in Zusammenarbeit mit dem Lancaster City Museum und Galloways unsere Expertise im 3D-Druck eingebracht hat, um Menschen mit Sehverlust eine neue Möglichkeit zu bieten, die wunderbaren Kunstwerke des Lancaster City Museum zu genießen.“
Es ist vorgesehen, dass diese 3D-gedruckten Reliefversionen für alle Gemälde zukünftig hergestellt werden. So haben Menschen ohne Sehvermögen die Chance, ebenfalls die Schönheit der Gemälde zu erleben. Erfahren Sie auf unserer Themenseite mehr zum 3D-Druck in Museen.