Der US-Automobilkonzern Ford hat in Redford, im US-Bundesstaat Michigan, sein Ford Advanced Manufacturing Center eröffnet. In dem fortschrittlichen Fertigungszentrum wird auch an der Entwicklung der 3D-Drucker gearbeitet, um mit Hilfe der Additiven Fertigung die Fahrzeugqualität und Herstellungskosten zu optimieren. Neben dem 3D-Druck spielen auch Robotik, sowie Augmented- und Virtual Reality eine Rolle.
Der US-Automobilkonzern Ford hat 45 Millionen US-Dollar (ca. 40 Millionen Euro) in sein Advanced Manufacturing Center in Redford (Michigan) investiert. Am Dienstag wurde die Presse durch das neue Fertigungszentrum geführt. Rund 100 Fachleute für Fertigung sind in dem Entwicklungszentrum für modernste Fertigungstechnologien beschäftigt. Hier sind der 3D-Druck, Robotik, Augmented Reality und Virtual Reality beheimatet. Ford und die Berliner Softwarefirma trinckle haben erst kürzlich einen automatisierten Designprozess für Werkzeuge und Fertigungsmittel aus dem 3D-Drucker entwickelt.
3D-Drucker von unterschiedlichen Herstellern für den Fahrzeugbau
Das Ford Advanced Manufacturing Center bietet 23 3D-Drucker und hat eine Kooperation mit zehn Unternehmen aus der additiven Fertigung geschlossen. Im Fertigungszentrum werden 3D-Drucker von EOS, HP Inc., Stratasys und anderen Herstellern getestet, um sie für den Fahrzeugbau anzupassen. Die Ford-Experten können damit Anwendungen mit unterschiedlichen Materialien entwickeln, dass von Sand über Nylonpulver bis zu Carbon reicht. Eine in der Entwicklung befindliche Anwendung kann der Ford Motor Company eine Ersparnis von über 2 Millionen US-Dollar (ca. 1,76 Millionen Euro) bringen.
Bei der Fertigung und Produktion von Autos gibt es 3D-Druckteile. Wie der Konzern berichtete, wird der Shelby Mustang GT500, der auf der North American International Auto Show im Januar 2019 präsentiert wird, zwei Bremsteile aus dem 3D-Drucker beinhalten. Der Ford F-150 Raptor, der für den chinesischen Markt bestimmt ist, besteht aus einem gedruckten Innenteil.

Optimierte Fahrzeugqualität dank 3D-Druck
Die 3D-Druckteile helfen den Mitarbeitern, die Fahrzeugqualität zu optimieren. Nach Konzernangaben werden in dem Michigan Assembly Plant, wo der Ford Ranger Pickup gebaut wird, fünf verschiedene 3D-Druckwerkzeuge von den Fließbandmitarbeitern eingesetzt. Von Ford wurde im August ein Patent für ein neues Leichtbau-3D-Druckverfahren eingereicht, mit dem additiv erheblich leichtere Aluminium-Bremsscheiben hergestellt werden können. Eine Gewichtsreduzierung von bis zu 50 Prozent soll damit möglich sein.
Heute verfügt Ford eigenen Angaben zufolge bereits über 90 3D-Drucker, die weltweit Teile und Werkzeuge fertigen. In der Produktion arbeiten die Mitarbeiter mit Fertigungsexperten zusammen, die erfahren sind. Gemeinsam finden sie Wege, wie Zeit und Geld eingespart werden kann, inklusive der Möglichkeit, Ersatzteile mit einem 3D-Drucker herzustellen, damit die Fertigungslinie weiterläuft. Ansonsten hätte die Fertigung der Ersatzteile Wochen gedauert.
Augmented Reality und Virtual Reality helfen bei Simulation und Konstruktion
Am Standort arbeitet Ford auch an der Entwicklung von Augmented Reality und Virtual Reality Systemen, die bei der Simulation und Konstruktion von Montagelinien für den Fahrzeugbau helfen.
Das Fertigungszentrum bietet kollaborative Roboter und Cobots, die kleiner sind und ohne Schutzkäfig sicher neben den Menschen arbeiten können. Die Roboter der drei Hersteller Kuka, Universal Robots und FANUC unterstützen Ford dabei, Kosten zu senken und helfen dabei, eventuelle Produktionsprobleme zu erkennen und zu beheben, bevor die Roboter in den Werken installiert werden.