Inklusionsorientierte Makerspaces sind in Deutschland noch selten. Projekte wie Selfmade geben Menschen mit komplexen Behinderungen die Möglichkeit, Wege zu finden, wie sie mit 3D-gedruckten Hilfsmitteln ihren Alltag leichter gestalten können. Wir haben uns das Projekt angesehen.
Menschen mit Behinderung können im Projekt „Selfmade“ in den Räumen an der Dortmunder Leuthardstraße eigene Ideen für Hilfsmittel entwickeln. Diese werden dann, wie im Artikel der „Westfälischen Rundschau“ berichtet wird, mit dem 3D-Drucker umgesetzt. Sechs bis acht Stunden dauert es, bis Dinge wie Trinkbecherhalter für Menschen mit Behinderungen fertig gedruckt sind. Die kleinen nützlichen Gegenstände sind tatsächlich „selfmade“, denn sie wurden von Menschen mit Behinderungen selbst entwickelt, konstruiert und 3D-gedruckt.
Projekt „Selfmade“

Das Projekt mit zwölf Mitarbeitern hat seinen Sitz im Büro für Unterstützte Kommunikation der Werkstätten der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Dortmund. Einige Mitarbeiter sitzen im Rollstuhl und können nur mit einem sogenannten Talker kommunizieren, also über einen Computer. Zu Beginn des Projekts mussten die Maker erst mal ihren 3D-Drucker barrierearm umbauen. Mit Plexiglas-Abdeckungen reduzierten sie das Verletzungsrisiko. Die Bedienknöpfe wurden behindertengerecht optimiert.
Die Teilnehmer arbeiten gemeinsam unter fachkundiger Anleitung mit moderner Konstruktionssoftware. Es entstanden dabei schon einige praktische Helfer wie Becherhalter, Getränkedosenöffner oder auch einfach nur ein Zeigestab, der dabei hilft, Knöpfe im Aufzug zu betätigen.
Barrierearme Makerspaces noch selten in Deutschland
Die Fakultät Rehabilitationswissenschaften sowie die Sozialforschungsstelle der TU Dortmund haben mit den AWO Werkstätten „Selfmade“ auf die Beine gestellt. Die Idee dazu entstand 2016. Der barrierearme Makerspace, der dann im September 2017 eröffnet wurde, soll Spaß am Konstruieren bieten, sowohl für Menschen mit Behinderungen, als auch für Studierende, Schulklassen und alle mit einer guten Idee. Er ist donnerstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet und soll bald auch zweimal in der Woche geöffnet sein
Inklusive Makerspaces sind in Deutschland kaum vorhanden, aber wichtig, da neue Technologien Menschen mit Behinderungen die Gelegenheit bieten, Ideen zu entwickeln, die ihren Alltag ein wenig leichter machen. Mit dem Projekt „ThisAbles“ ermöglicht der schwedische Möbelhändler IKEA Möbel-AddOns für Menschen mit Behinderungen auszudrucken.