Der in Ettenheim ansässige Orthopädieschuhtechnik-Fachbetrieb Oberle – Gesunde Schuhe wurde einst im Jahr 1859 von Achim Oberle als Schuhmacherei gegründet. Im Jahr 2006 folgte der Fokus auf „Gesunde Schuhe“. Durch Verwendung des German RepRap X350pro 3D-Druckers können seit letztem Jahr orthopädische Schuhe zeit- und kostensparend gefertigt werden. Die 3D-Haltungsanalyse zur 3D-Vermessung der gesamten Körperhaltung und eine 3D-Laufanalyse zur Messung des Laufstils gehören zum Standardangebot des Unternehmen.

Die Schuhleisten wurden früher, basierend auf einem Gipsabdruck und eines „Positiv“ des Fußes, aus Schaumstoff hergestellt. Es traten allerdings allergische Erkrankungen auf, weshalb nach einer Alternative zur traditionellen Schuhfertigung gesucht wurde. Der 3D-Scan wurde mit viel Pioniergeist in die Firma integriert. Das Unternehmen arbeitete mit einem Dienstleister zusammen, der die erforderlichen Teile aus Holz fräste. Die Lieferzeit war allerdings teilweise sehr lang.

3D-gedrucktes Positiv
Dieses „Positiv“ wurde mit einem German RepRap 3D-Drucker hergestellt. (Bild: © German RepRap GmbH)

Achim Oberle, der Ururenkel des Firmengründers, interessierte sich privat für den 3D-Druck und entschied, diese Technologie künftig in seiner Firma einzusetzen. Der 3D-Drucker sollte ab sofort die Leisten, die der Form eines Fußes nachempfunden wurden und für die Fertigung eines Schuhs verwendet werden, herstellen.

Basierend auf Empfehlungen im Bekanntenkreis wurde mit dem German RepRap X350pro ein passender 3D-Drucker gefunden und erworben. Seit September 2016 befindet sich das 3D-Druckermodell jetzt täglich im Einsatz. Laut Oberle könne man nun deutlich schneller arbeiten. Per 3D-Druck kann sogar die Fußhülle hergestellt werden, mit der man schaut, ob der zuvor erstellte 3D-Scan passgenau ist, da die Hülle transparentem Kunststoff besteht. Erst wenn die Form passgerecht ist, kann der Druck des Schuhs erfolgen. Anpassungen lassen sich so schneller erledigen. Bereits nach einer Stunde kann der Schuh anprobiert werden.

German RepRap X350pro bei Fertigung des "Positivs".
Der 3D-Drucker German RepRap X350pro bei der Fertigung eines Fuß-Positivs. (Bild: © German RepRap GmbH)

Neben der Zeitersparnis werden auch die Kosten deutlich reduziert, weil bei der Produktion mit dem 3D-Drucker kein Abfall entsteht. In der Anfangszeit wurde mit PLA gearbeitet und dann auf das Filament PET-G Filament umgestellt. PET-G ist ein relativ geruchloses Material mit einer guten Viskosität, weshalb es mit schneller Druckgeschwindigkeit verarbeitet werden kann. Der German RepRap X350pro 3D-Drucker ist oftmals auch über Nacht im Einsatz und es wird überlegt, einen zweiten Drucker zu erwerben, um die Aufträge abzufangen.

Der Luxusmodehersteller Hugo Boss setzt bei seinen maßgeschneiderten Lederschuhen auf 3D-Scanner, die er seinen Kunden über das „BOSS Made-to-Measure“-Angebot offeriert. Der Scanner vermisst die genaue Fußgröße des Kunden und erlaubt dadurch eine passgenaue Fertigung der exklusiven Lederschuhe. Polnische Studenten setzen im Rahmen eines Projektes auf einen 3D-Drucker, mit dem sie biologisch abbaubare Schuhe herstellen. Der Sportartikelhersteller Adidas richtete 2016 seine erste SPEEDFACTORY ein, in der nun in diesem Jahr per 3D-Druck Sportschuhe produziert werden.

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Kommentar(e) zum Beitrag
  1. Als ich vor einigen Jahren orthopädische Probleme hatte, musste ich orthopädische Schuhe nach Maß anfertigen lassen. Ich war beeindruckt von der Präzision und Passgenauigkeit, die durch den Einsatz von 3D-Scannern und -Druckern erreicht wurde. Diese Technologie hat nicht nur meinen Komfort verbessert, sondern auch meine Lebensqualität erheblich gesteigert.

  2. Der Einsatz eines 3D-Druckers in der Orthopädie klingt ziemlich interessant. Allerdings offenbart dies sicherlich einige Möglichkeiten bei der Formung der Einlagen oder Sohlen. Außerdem wird an Zeit und Kosten gespart. Vielen Dank für Ihren Beitrag!

  3. In der Orthopädie ist ein 3D Drucker wirklich praktisch so kann auch alles gleich angepasst werden. Das ist wichtig, wenn nicht immer ein Spezialist zur Hand ist. Ein Freund experimentiert auch in der Orthopädie damit. Er nutzt den Drucker aber auch noch für andere Dinge.

  4. Sehr interessant, dass es jetzt auch Orthopädieschuhe aus dem 3D-Drucker gibt. Ich denke, das ist eine schnelle Technik und es ist wahrscheinlich auch billiger. In Zukunft müssen die Menschen vielleicht nur noch ein paar Minuten auf ihren Orthopädische Schuhen warten.

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