Finnland gehört mit etwa 5,4 Millionen Einwohnern zu den kleineren Ländern der Europäischen Union, deren Mitglied das Land seit 1994 ist. Hatte man bis 1989 einen regen Handel mit der Sowjetunion betrieben, brach dieser in der Folgezeit ein, die Arbeitslosenquote stieg auf über 18 Prozent. Damit die Wirtschaft wieder Fuß fassen konnte, investierte der Staat unter anderem in die Hochschulbildung für den Hochtechnologiebereich, zu dem auch der 3D-Druck gehört.
Mittlerweile gibt es in Finnland einige Designer und Unternehmen, die sich auf den 3D-Druck spezialisiert haben. Aber auch in Schulen kommt dieses Fertigungsverfahren immer öfter zur Sprache und wird in verschiedenen Projekten vorgestellt. Als Beispiel sei hier das „Chil Dish Projekt“ erwähnt, an dem sich über 300 Kinder beteiligten und über das wir in einem Beitrag berichteten (alle Beiträge unten). Auch weitere Innovationen wie beispielsweise der „Touch Mapper“ sind in Finnland entwickelt worden und treten von hier aus wahrscheinlich ihren Siegeszug um die Welt an.
In der Baubranche ist die Firma Fimatec tätig. Sie ermöglicht es, mittels 3D-Druck Innen- und Außenwände sowie die Isolation auf der Baustelle vor Ort zu drucken und so die Fertigungszeiten sowie die Produktionskosten erheblich zu reduzieren. Man darf gespannt sein, welche Neuerungen das Unternehmen in Zukunft der Öffentlichkeit vorstellt. Selbstverständlich werden wir darüber berichten.
Möchten Sie auf dem neuesten Stand bleiben, was den 3D-Druck in Finnland angeht, so sollten Sie immer mal wieder in dieser Rubrik nachschauen. Zugleich empfehlen wir Ihnen, unseren Newsletter zu abonnieren. Hier erhalten Sie alle wichtigen Informationen über Neuerungen, aber auch Hintergrundwissen zum Thema 3D-Druck. Natürlich finden Sie hier auch neu eingestellte Artikel, die das Thema 3D-Druck in Finnland betreffen. Diese können Sie aber auch zu einem späteren Zeitpunkt in dieser Rubrik noch einmal nachlesen.
Das finnische 3D-Druck-Unternehmen miniFactory stellt mit dem Ultra 2 einen neuen 3D-Drucker auf der Formnext 2022 vor. Dieser soll aufgrund seiner Servoantriebstechnologie doppelt so schnell sein wie sein Vorgänger. Besonderen Wert legte miniFactory eigenen Angaben zu Folge auf Qualitätssicherung und Zuverlässigkeit. Wir stellen den Ultra 2 von miniFactory einmal genauer vor.
Das finnische Unternehmen SelectAM hat mit „Identify“ eine Software vorgestellt, die den Bestand eines Unternehmens auf 3D-druckbare Teile automatische prüfen kann. Unternehmen erfahren von der Identify-Software, ob sich ein „tragfähiger Geschäftsfall“ ergibt. Wir stellen die AM-Software von SelectAM einmal vor.
Die finnischen 3D-Druck-Unternehmen Brinter und LED Tailor haben zusammen ein automatisches Photonen-Desinfektionssystem für Druckkammern von 3D-Bioprinters entwickelt. Das auf Blaulicht basierende Spectral Blue®-Desinfektionssystem von LED Tailor tötet alle unerwünschten Formen von Viren und Bakterien im Bioprinter ab, heißt es von den Unternehmen. Wir stellen das System einmal vor.
Das finnische 3D-Bioprinting-Unternehmen Brinter bringt mit dem „Brinter Core“ einen neuen 3D-Biodrucker auf den Markt. Das Einsteigermodell kostet nur halb so viel wie sein Vorgänger und ermöglicht es so auch Institutionen mit kleinerem Budget Erfahrungen mit den Vorteilen des Bioprintings zu sammlen.
Das finnische Unternehmen für Schiffsbau und Energie Wärtsilä wurde im Vorjahr durch die additive Fertigung eines Hebewerkzeugs in der 3D-Druck-Branche bekannt. Jetzt berichtet das Unternehmen, dass es kritische Schiffsmotorkomponenten mit dem 3D-Druck hergestellt hat. Damit ist es in der Lage, die benötigten Komponenten nur noch bei Bedarf produzieren zu müssen und einen deutlichen Teil der Kosten zu senken.
Die deutsche SMS-Group liefert eine Pulverzerstäubungsanlage an den finnischen Edelstahlhersteller Outokumpu. Mit der Anlage soll Edelstahlpulver für den industriellen Metall-3D-Druck hergestellt werden. Jährlich sollen sich mit der Anlage bis zu 330 Tonnen hochwertiges Edelstahlpulver aus unter anderem klumpigen Metallschrott gewinnen lassen.
Forscher der Aalto University in Finnland haben eine neuartige Biotinte aus Nanozellulose für den 3D-Druck im Rahmen von Herzgewebeanwendungen entwickelt. Sie konzentrierten sich bei ihrer Arbeit auf die Formulierung einer Einkomponenten-Biotinte. Erste Proben werden mit dem Bio X-3D-Drucker von CELLINK entwickelt.
Das finnische Unternehmen UPM hat auf der SLAS2020-Wissenschaftskonferenz mit GrowInk eine neue Reihe seiner Biotinten vorgestellt. Diese eignen sich für verschiedene Bioprinting-Anwendungen, wie zum Beispiel das Tissue Engineering. Neben der GrowInk-Reihe wurde außerdem noch eine neue Bioink der GrowDex-Reihe vorgestellt.
Weltweit erstes CE-zertifiziertes Hebewerkzeug aus einem 3D-Drucker:
Das finnische Unternehmen für intelligente Schiffs- und Energielösungen Wärtsilä setzt seit 2018 auf 3D-Druck. Nun möchte das Unternehmen mit den Metall-3D-Druckern von Markforged den Einsatz der additiven Fertigung weiter ausweiten und damit Geld und Zeit, vor allem bei Reparaturen und speziellen Kundenwünschen, sparen. Den Beginn macht das Unternehmen mit dem weltweit ersten CE-zertifiziertem Hebewerkzeug aus dem 3D-Drucker.
Dem 3D-Drucker-Hersteller EOS und dem finnischen Unternehmen Etteplan ist es gemeinsam gelungen ein Verfahren zu entwickeln, bei dem Elektronik in 3D-gedruckte Metallobjekte integriert werden kann. Damit stehen der Industrie für die Massenfertigung neue Anwendungsmöglichkeiten mit der 3D-Drucktechnologie zur Verfügung.
Ein Team finnischer Fachleute aus dem Bereich Design und 3D-Druck hat eine Brücke aus Biokompositmaterial mit Hilfe von 3D-Druckern hergestellt. Seine gesamte Entwicklung entstand in einem Zeitraum von einem Jahr. Ziel war es, den 3D-Druck von Holzwerkstoffen zu ergründen. Als Ergebnis entstand die 3D-gedruckte Brücke mit 1000 Kilogramm Tragegewicht bei weniger als 100 Kilogramm Eigengewicht.
Das finnische Unternehmen MiniFactory hat den neuen 3D-Drucker Ultra vorgestellt. Der Drucker arbeitet mit den beiden Materialien PEEK und PEI. Die thermoplastischen Kunststoffe werden, wenn es nach MiniFactory geht, künftig Metalle im Bereich Leichtbau ersetzen.
Mit MagiCAD 2019 bringt das finnische Unternehmen Progman Oy seine neueste Version der beliebten 3D-CAD-Software heraus. Wir geben einen kleinen Einblick in die aktuelle Version, die mit einigen interessanten Neuerungen aufwartet und kompatibel mit Revit 2019 ist.
Intelligente Technologien für viele Anwendungsbereiche:
Das VTT Technical Research Center möchte mit seinen Forschungen die Entwicklung der 3D-Drucktechnologie und neue Fertigungskonzepte im Rahmen der industrielle Anwendungen voranbringen. So wurde jetzt zum Beispiel ein Schaft aus auf Metall mit einem 3D-Drucker entwickelt, über über integrierte Sensoren und andere Technologien verfügt. Die Anwendungsmöglichkeiten dieser Fertigungsmethode sind vielfältig.
Das VTT Technical Research Centre in Finnland arbeitet an der Wundversorgung aus dem 3D-Drucker und nutzt dazu Nanocellulose und Elektronik, die auf einem Gazestreifen befestigt werden.
In Finnland entwarfen 300 Kinder beim „Chil-Dish-Projekt“ ihr eigens Geschirr zum Verspeisen ihres Lieblingsgerichts. Die Kinder lernten dabei den Produktentwicklungsprozess von der Idee, über das Design, bis hin zur digitalen Modellierung und anschließenden Fertigung der Produkte mit dem 3D-Drucker.
„Touch-Mapper“ bietet die automatische Erstellung von tastbaren Landkarten. Die Karten lassen sich mit einem 3D-Drucker selbst herstellen. Mit Hilfe der dreidimensionalen Landkarten können sich Menschen mit Sehbehinderung besser orientieren.
Forscher der Biophysik haben mit Hilfe der 3D-Modellierung und eines 3D-Druckers das Rätsel um die Furchenbildung am Gehirn gelöst. In einem Forschungsbericht widerlegen die Wissenschaftler die bisherige Theorie. Geholfen hat den Forschern dabei auch ein Gel-Gehirn, welches mit Hilfe von 3D-Druck entstanden ist.
Ein finnisches Startup bringt neuen Wind in die Herstellung von 3D-Druckbrillen. Mit sechs Brillenmodellen und einer Fülle an Designs möchte Kokosom die Accessoire-Welt Europas erobern.
Das finnische Unternehmen Fimatec präsentiert den Entwurf und die Herstellung von Wänden und Isolationen mithilfe des 3D-Drucks. Könnte so der Häuserbau in Europa zukünftig aussehen?