Der Airbus-Partner Liebherr-Aerospace Lindenberg GmbH hat ein besonders komplexes Bauteil für das Passagierflugzeug Airbus A350 erfolgreich mit Metall-3D-Drucker hergestellt und geliefert. Schon in der Vergangenheit haben Airbus und Liebherr-Aerospace zusammengearbeitet, um die Vorteile des 3D-Drucks für Flugzeuge zu nutzen. Wir fassen das Wichtigste zu diesem Thema zusammen.
Nicht nur die Automobilindustrie, auch die Luftfahrt profitiert zunehmend vom 3D-Druck. Anfangs wurde vermehrt auf nicht kritische Teile beim 3D-Druck von Flugzeugbauteilen gesetzt. Airbus hat zum Beispiel 2018 3D-gedruckte Innenraum-Paneele mit 15 % weniger Gewicht vorgestellt. Air New Zealand erprobte ebenfalls den 3D-Druck von Flugzeug-Innenraumeinrichtungen. Der Airbus-Partner Liebherr-Aerospace Lindenberg GmbH hat laut einer Pressemitteilung ein komplexes Bauteil für das Passagierflugzeug Airbus A350 in 3D-gedruckt.
3D-gedruckter Aktuator für Airbus

Das Unternehmen wird Airbus mit einem 3D-gedruckten Aktuator aus Metall für die untere Frachttür des A350 beliefern. Es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung einer Komponente, die Liebherr-Aerospace bereits zuvor für Airbus hergestellt hatte.
Schon im Jahr 2017 hat Liebherr-Aerospace einen Spoiler-Aktuator-Ventilblock für einen Airbus A380 additiv hergestellt. Im Jahr 2019 folgten 3D-gedruckte Näherungssensorhalterungen für das Bugfahrwerk des Airbus A350 XWB. Diese Komponenten waren vor allem für das Funktionieren der Systeme wichtig. Die neue Komponente soll noch komplexer sein.
3D-Druck in der Luftfahrt
Nebst all den Beispielen für nicht kritische Bauteile, die für Flugzeuge in 3D-gedruckt werden, wächst die Zahl der Teile, die zahlreiche Sicherheitskriterien erfüllen müssen, um 3D-gedruckt in Flugzeugen genutzt werden zu können. Boeing qualifiziert zum ersten Mal im Jahr 2020 Thermoplast Antero 800NA für den 3D-Druck von Flugzeugbauteilen. Das Material von Stratasys konnte so für Anwendungen mit erhöhter chemischer Beständigkeit oder Anforderung an die Ermüdung genutzt werden. Im Vorjahr wurde das erste 3D-gedruckte Treibstoffsystem in schnellstem Trainingsflugzeug Österreichs erfolgreich verbaut. Im Juni 2022 eröffnete Collins Aerospace ein 3D-Druck-Zentrum für MRO-Arbeiten an Flugzeugen.
Ein komplett 3D-gedrucktes Flugzeug, wie es Airbus vor über einem Jahrzehnt einst vorgestellt hat, liegt noch in weiter Ferne. Doch die Menge an Beispielen mit der wachsenden fortschrittlichen Nutzung von 3D-Druck in Flugzeugen zeigt, dass die additive Fertigung eine immer wichtigere Rolle in dieser Branche spielt. Mit einem Abonnement unseres Newsletters verpassen Sie keine weiteren Neuigkeiten zu diesen oder anderen Branchen, in der der 3D-Druck zu neuen Innovationen und Entwicklungen geführt hat.