Studenten der israelischen Bezalel Academy für Kunst und Design in Jerusalem haben einen Pavillon aus Bambus mit 3D-gedruckten Fugen gebaut. Die Struktur lässt sich ändern, indem die Gelenke, Seile und Bambusstreben neu angeordnet werden.

Bambus mangelt es an sekundärem Holz und so wächst dieses natürliche Material zu perfekten Säulen hoch. Das große, holzige Gras, das zugfest ist wie hartes Stahl, ist so ein idealer Baustoff. Man verwendet ihn auch, um Textilien, Waffen, Musikinstrumente und essbare Gerichte herzustellen. In Nepal kocht man am liebsten Bambussprossen mit Kurkuma, Öl und Kartoffeln.

Die wichtigste Weise, den Bambus zu nutzen, liegt immer noch beim Bau. Die Studenten der Bezalel Academy für Kunst und Design nahmen dies zum Anlass, einen neuen Weg zu finden, um das Material zu nutzen. Der 3D-Druck schien für die Studenten hier passend. Mit diesem lassen sich die Strukturen leicht umgestalten.

Die Schüler bauten das Konstrukt mit Lehrern und Leuten von auswärts
Die 17 Schüler erstellten den Bau mit ihren Lehrern und Mitarbeitern von auswärts (Bild © Barak Pelman).

Der Hängebambuspavillion und „The Ninja“

3D-gedruckte Gelenke
Die 3D-gedruckten Gelenke des Bambuspavillions (Bild © Barak Pelman).

Der Bambuspavillon ist nicht fertig gebaut und soll als Vorschlag für eine neue Bauweise mit Bambus und 3D-Druck gesehen werden. Mit Seilen und speziell gestalteten 3D-Druckgelenken haben die Architekturstudenten im Eingangshof der Architekturabteilung ihre 40 Quadratmeter große Struktur errichtet, die Studierende, Mitarbeiter und Besucher der Universität mit einer beeindruckenden Licht- und Schattenpräsentation begrüßt. Die Gelenke aus dem 3D-Drucker sehen aus wie große, vierschwänzige Spinner und die Studenten haben das gemeinsame Design „The Ninja“ getauft.

Das Ergebnis war ein Design-Build-Sommeratelier-Programm an der Universität, das Materialexperimente und eine praktische Auseinandersetzung mit Prototypen in Originalgröße ermöglichte, mit denen räumliche Ideen getestet und ideale Konfigurationen ausgearbeitet werden können.

Aufgrund der Flexibilität und schnellen Produktionsweise vor Ort können die Studenten jederzeit beliebig neue 3D-Gelenke entwickeln und den Bambuspavillon so um beliebige Formen und Strukturen erweitern. Im universitären Umfeld führt das zu interessanten, innovativen Ideen, die sich später auf Gebiete übertragen sollen, die mit Bambus bauen.

Der riesige Pavillion war eine Teamarbeit, mit 17 Studenten, die von den Lehrern Barak Pelman, Lior Sakori, Shachar Abelson und Michalis unterstützt wurden. Externe Teilnehmer gab es ebenfalls, wie das Bambuszentrum Israel, der israelische Green Building Council, der Minister für Umweltschutz und die Abteilung für Architektur an der Universität von Nikosia.

Weitere Bilder zum Bambuspavillion finden sich auf der Website „The Big Bamboo„. Letztes Jahr auf der Design Miami 2016 wurde ein ähnlicher Bau präsentiert, der Flotsam-Jetsam-Pavillion. Bereits 2014 haben wir darüber berichtet, wie sich der 3D-Druck immer mehr auf den Hausbau auswirken wird. Die 3D-Druck-Roboter von Cazza X1 und X1 Core sind auch eine sinnvolle Ergänzung zu den Maschinen, die üblicherweise im Hausbau verwendet werden.

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