Siemens hat in der Stadt Worcester in Großbritannien eine neue Fabrik auch mit Fokus auf den 3D-Druck eröffnet. Das Werk namens Material Solutions und hat den Fokus auf der Herstellung von Hochleistungsmetallteilen.
Der Technologiekonzern Siemens hat sein 15. Werk in Großbritannien in Worcester eröffnet. Das Siemens-Unternehmen Material Solutions wurde am 13. Dezember 2018 offiziell eingeweiht. Das Unternehmen investierte laut einer Pressemitteilung 27 Millionen Pfund (rund 30 Millionen Euro) in das Werk. Dabei fokussieren sie sich mit dem industriellen 3D-Druck auf die Herstellung von Hochleistungsmetallteilen und verwenden dafür das 3D-Druckverfahren Selektives Laserschmelzen (SLS).
Zahlreiche Branchen vom neuen Werk beliefert
Bei den gefertigten Objekten handelt es sich um Hochtemperaturbauteile in Gasturbinen und Düsentriebwerken. Werkzeuganwendungen werden ebenfalls gedruckt. Von Material Solutions werden zahlreiche Branchen wie Öl und Gas, Luft– und Raumfahrt, Stromerzeugung, Werkzeug- und Prozessindustrie, Automobilindustrie und der Motorsport beliefert. Gerade im letzteren Bereich hatten wir im 3D-grenzenlos Magazin zuletzt über interessante Entwicklungen berichtet.
Bestandskunden von Siemens werden dabei unterstützt, den 3D-Druck in die Stromerzeugung einzubringen. Im aktuellen Geschäftsjahr 2018 setzt das Unternehmen die AM-Technologie für die Fertigung von Verbrennungskomponenten für die Kombikraftgasturbine SGT5-9000HL ein. Die Turbine wird zum ersten Mal von SSE bei Keadby 2 in Lincolnshire verwendet.

Herstellung, Nachbearbeitung und Zertifizierung
In der neuen Fabrik werden mehrere additive Maschinen stehen, ebenso wird sie der Nachbearbeitung und Zertifizierungen dienen. Zur Zeit befinden sich 19 Maschinen in der Produktionsstätte. Künftig werden es über 50 Maschinen sein.
Zwischen EOS und Siemens wurde erst im vergangenen September die Partnerschaft im industriellen 3D-Druck verstärkt. Ebenfalls im September erreichte Siemens Mobility mit Einsatz der 3D-Drucker eine Reduzierung der Fertigungszeit von 95% bei der Instandhaltung von Eisenbahnen. Und im Oktober stellte Siemens mit Solukon das Entstaubungssystem SFM-AT800S für Metallteile aus dem 3D-Drucker vor. Über die weitere Entwicklung der 3D-Drucktechnologie bei Siemens berichten wir auch zukünftig im Newsletter des 3D-grenzenlos Magazins (jetzt abonnieren).