Airbus setzt für den 3D-Metalldruck auf den MetalFAB1-3D-Drucker von Additive Industries. Bereits jetzt werden über 1.000 Flugzeugkomponenten im A350 XWB mit Hilfe von 3D-Metalldruck gefertigt. Zukünftig sollen über 50% der Airbus-Flugzeugteile aus dem 3D-Drucker stammen, berichtet Additive Industries.
Der größte europäische Flugzeugkonzern Airbus plant in der Zukunft die Hälfte seiner Flugzeugflotte mit 3D-Druck herzustellen. Der Airbus A350 XWB verfügt bereits über 1.000 Komponenten, die mit dem 3D-Drucker gefertigt wurden, berichtet MarketWatch. Der niederländische 3D-Drucker-Hersteller Additive Industries aus Eindhoven lieferte vor kurzem den ersten MetalFAB1 3D-Drucker an Airbus APWorks aus und gab bekannt, dass Airbus die Hälfte der Komponenten seiner künftigen Flugzeugflotte drucken möchte.

Seit rund vier Jahren hatte das Entwicklerteam von Additive Industries am Metalfab1 3D-Metalldrucker gearbeitet, der nun an die Airbus-Tochter APWorks ausgeliefert wurde. Airbus APWorks dürfte unseren Lesern bekannt sein, da wir schon häufiger über deren 3D-Druck-Projekte berichteten. Airbus APWorks hat sich auf 3D-Metalldruck und fortgeschrittene Fertigungstechnologien spezialisier. Sie stehen hinter verschiedenen innovativen Anwendungen wie der Robotik, Maschinenbau, Medizintechnik, Automation und der Luft- und Raumfahrt. Die neue leichtgewichtige aber superstarke Aluminium-Legierung „Scalmalloy®“ für den Airbus A320 und DSML-Technologie ist das Ergebnis.
Airbus investierte für den Kauf des MetalFAB1-3D-Metalldruckers eine Summe von 1,8 Millionen Euro. Gedruckt werden sollen unterschiedliche Metallteile wie leichtgewichtige Komponenten und Sitzplatzteile für Flugzeuge. Wie Daan Kersten, der Gründer von Additive Industries gegenüber niederländischen Medien berichtet, arbeite Airbus daran 50 Prozent seiner Flugzeuge mit dem 3D-Drucker zu fertigen, wobei dieser Punkt schon sehr bald überschritten sei, so Kersten. Der Konzern ist der erste Kunde des niederländischen Startup.
Im Rahmen der Entwicklung des MetalFAB1 wurde mit verschiedenen Hightech-Firmen kooperiert, wie den Chiphersteller ASML. Neben der Luftfahrtindustrie hofft Kersten auch Hersteller aus der Automobilbranche als Kunden zu gewinnen.

Der MetalFAB1 besitzt ein Bauvolumen von 420 x 420 x 420 mm pro Bauraum und wurde modular aufgebaut, wodurch er vom Kunden an seine Bedürfnisse angepasst werden kann. Vier Materialien können in Kombination simultan für einen 3D-Druck verwendet werden und die acht Meter lange Maschine ist mit maximal vier Vollfeldlasern ausrüstbar. Die Laser vermeiden Nähte bei größeren Objekten. Er verfügt über mehrere Bauräume und ein integriertes Pulvermanagement.
Der Vorteil des 3D-Metalldrucks sei Kersten zufolge der geringere Materialaufwand, weniger Müll, Zeitersparnis und gesteigerte Produktivität. Die Anwender wie Airbus müssen keine Formen mehr herstellen oder auf Komponenten warten, die per Schiff geliefert werden. Die Produktion findet vor Ort statt. Ein Vorteil, den nicht nur Airbus und Unternehmen der Luftfahrtindustrie sich nutzbar machen sollten, sondern auch Fertigungsunternehmen der Automobilbranche.