Der US-amerikanische Sportartikelhersteller Reebok gab kürzlich neue Details zur Produktion seiner mit der „Liquid Factory“-Technologie gefertigten Sportschuhe bekannt. Für die mit 3D-Druckern gefertigten Schuhe wurde außerdem die Serienproduktion gestartet. Neben Reebok zählen noch zahlreiche andere namhafte Sportartikel- und Schuhhersteller zu den Anwendern der 3D-Druck-Technologie.
PEAK, ECCO, Adidas und Hugo Boss sind nur ein paar der Schuhhersteller, die bereits die Vorteile des 3D-Drucks nutzen, um individuelle Schuhe aus diversen neuen Materialien herzustellen. Vor Kurzem präsentierte auch Lubrizol, ein Chemie- und Materialunternehmen aus den USA, innovative TPU-3D-Drucker-Materialien für Sportschuhe.
Jetzt hat auch das in Boston ansässige Schuhunternehmen Reebok neue Details über die 3D-Drucktechnologie „Liquid Factory“ veröffentlicht, die bei seinen neuen Sneakern zum Einsatz kommt. Um die eigenen Ambitionen im Bereich der additiven Fertigung voranzutreiben, eröffnete Reebok vor Kurzem eine Fertigungsstätte in Rhode Island, wo jetzt das Unternehmen seine neueste 3D-gedruckte Schuhe herstellen wird.

Schuhe mit 3D-gedruckter Außensohle verkaufen sich sehr gut
In Zusammenarbeit mit dem Chemie-Konzern BASF, hatte Reebok seine erste 3D-gedruckte Schuhlinie bereits im Jahr 2016 entwickelt. Diese Zusammenarbeit, in welcher eine limitierte Auflage von 300 Schuhen hergestellt wurde, ist auch für den Namen „Liquid Factory“ verantwortlich.
Wie es seitens Reebok heißt, wurden die ersten Schuhe mit 3D-bedruckter Außensohle innerhalb weniger Stunden zu einem Preis von 189,50 US-Dollar verkauft. Der Grund für die begrenzte Anzahl dieser Serie war die Tatsache, dass das Unternehmen für diese Serie die Laborzeit ausgeliehen hatte. Mit der neuen Fabrik auf Rhode Island wird Reebok nun selbst eine komplette Linie von 3D-gedruckten Schuhen produzieren können.

Die moderne Herangehensweise an die Schuhherstellung unterscheidet sich dabei stark von den bewährten Methoden, denn es wird Schicht für Schicht ein spezielles Material mit hoher Rückprallkraft aufgetragen, so dass das Unternehmen die Designs seiner Schuhe beliebig ändern und anpassen kann, ohne dazu teure neue Formen kaufen zu müssen.
Besser, schneller und stärker
Die neuen Reebok-Schuhe aus dem 3D-Drucker haben eine Außensohle mit hohem Rücksprung, was vorher mit herkömmlichen Gummi-Laufsohlen nicht möglich war. Dadurch wird jetzt ermöglicht, dass bei jedem Schritt mehr Energie erhalten bleibt.
„Wir waren uns der hervorragenden Reputation von BASF für die Entwicklung von chemischen Lösungen im Allgemeinen bewusst, aber was uns besonders angesprochen hat, war die Schnelligkeit, mit welcher uns eine spezielle Chemie-Lösung zur Verfügung gestellt wurde, die das Team für eine brandneue Anwendung in unserer Branche entwickelte“, sagte Bill McInnis, Head of Future bei Reebok.
Wie es zahlreiche Partnerschaften schon gezeigt haben, finden Schuhe aus dem 3D-Druck zunehmend kommerzielle Anwendung. So hat beispielsweise der deutsche Schuhkonzern Adidas in Zusammenarbeit mit dem CLIP-3D-Druckeranbieter Carbon ähnliche Ideen mit einer eigenen Marke von Futurecraft-Schuhen erforscht. Auf unserer Themenseite finden Sie auch eine Übersicht von über 40 Beiträgen zum Thema „Schuhe aus dem 3D-Drucker„. Auf Wunsch können Sie außerdem unseren kostenlosen 3D-Drucker-Newsletter abonnieren, der Sie wöchentlich mit allen Neuigkeiten aus der Welt der 3D-Drucker auf dem Laufenden hält.