Aus recyceltem Kunststoff lässt sich neues 3D-Druck-Material gewinnen. Das ist nicht neu und konnten schon viele kreative Hobby-Bastler, gemeinnützige Organisationen und Unternehmen beweisen. Eine ganz neue Quelle als Grundstoff für 3D-Druck-Filament hat der YouTuber Brother entdeckt und zeigt in einem Video wie er aus den Bändern alter VHS-Kassetten Filament gewinnt und es mit seinem 3D-Drucker zu einem Objekt verarbeitet.
Kreative Menschen haben in den vergangenen Jahren aus vielen Gegenständen 3D-Druck-Material gemacht. Kanadische Forscher haben im Februar 2020 ihre Idee vorgestellt, wie sie aus altem Speiseöl von McDonald’s hochauflösendes 3D-Druck-Material entwickeln. Schweizer gewinnen Filament aus alten Skischuhen. Fishy Filaments stellt 3D-Druck-Material aus alten Fischernetzen her. Und der YouTuber Brother präsentierte in seinem am Ende des Beitrags verlinkten Video die Idee, aus magnetischen Bändern aus alten VHS-Kassetten 3D-Druck-Material herzustellen.
Von der Idee zum Produkt
Lange bevor es DVDs oder Blu-Rays gab, waren VHS-Kassetten das Medium, um Filme aufzunehmen. Heute ist dieses Format definitiv veraltet. Es bietet keine großartige Qualität, ist definitiv sehr weit entfernt von einem 4K-High-Quality-Erlebnis und verstaubt in unzähligen Kellern oder wurde bereits entsorgt.
Der YouTuber Brother wollte seine VHS-Kassetten wohl nicht einfach so entsorgen und hatte eine Idee. In diesen Kassetten sind kilometerlange Bänder, die sich zu 3D-Druck-Filament verarbeiten lassen. Das Band hat vier bis fünf Schichten, von denen eine magnetisch ist.
In seinem Video erklärt er, wie er die Bänder aus den VHS-Kassetten bekommt. Mit einer selbst gemachten, speziellen Presse spannte er 10 solcher Bänder zu einem 3 mm dicken Filament.
Ergebnis seiner Arbeit
Es floss Strom durch das magnetische Polymer. Mit einem Omni 3D-Drucker testete er sein Filament erfolgreich. Er arbeitet noch an weiteren Filamenttypen, mit einem Durchmesser von 1,75 mm. Er probierte auch verschiedene Düsengrößen. Er beschrieb seine Ergebnisse als ziemlich stark und angenehm anzufassen. Es zeigte sich, dass das Bandfilament höher erwärmt werden muss als Standardmaterialien. Ein winziger Kaktustopf aus VHS-Band-3D-Druck-Material entstand mit einem auf 90 Grad erhitzten Druckbett, einer auf 255 Grad erhitzten Düse und einer 80%-igen Füllung.
