Mit Auftreten des Coronavirus und dem Beginn der Covid-19-Pandemie nahm der Verkauf von Desktop-3D-Druckern für Privatanwender deutlich zu. Einem neuen Bericht des Marktforschungsunternehmens CONTEXT zufolge sinkt die Zahl der Lieferungen wieder. Wir fassen den CONTEXT-Marktbericht, der die aktuelle Situation im 3D-Druck-Markt beleuchtet, einmal in diesem Beitrag zusammen.
Inhalt:
Das Marktforschungsunternehmen CONTEXT weist in einem aktuellen Bericht darauf hin, dass der Verkauf von Desktop-3D-Druckern für private Verbraucher, der mit Beginn der Covid-19-Pandemie stark zugenommen hatte, langsam wieder abnimmt. Die Lieferungen kostengünstiger 3D-Druck-Systeme für den persönlichen Gebrauch lagen im ersten Quartal 2022 auf dem Niveau vor der Pandemie. Im Vergleich zum 1. Quartal 2021 sind die Lieferungen um 25 % bzw. 47 % zurückgegangen.
Verkaufsboom bei 3D-Druckern für den Privatgebrauch seit dem Lockdown
Im Januar 2021 hob CONTEXT in einem Marktbericht die positiven Verkaufszahlen bei 3D-Druckern 2020 hervor, ausgelöst durch die Pandemie und den Lockdown. Zum Teil lag es laut CONTEXT auch daran, dass Designer und Hersteller ihre Fähigkeiten und ihr Wissen für den Kampf gegen die Auswirkungen der Pandemie einbringen wollten. Viele entwickelten 3D-gedruckte Alternativen für persönliche Schutzausrüstung. Ein Maker aus Polen stellte einen Adapter für einen DAR-Filter aus dem 3D-Drucker. Ein Junge aus den USA entwickelte eine Coronavirus-Schutzmaske mit dem 3D-Drucker, um seinen Onkel zu schützen. In einem Artikel haben wir 15 kostenlose 3D-Druck-Vorlagen zur Coronavirus-Pandemie zusammengestellt.
Als sich die Situation um persönliche Schutzausrüstung beruhigt hat, stieg auch die Nachfrage nach 3D-gedruckten Alternativen. Das zeigt sich auch im Bericht von CONTEXT zum ersten Quartal 2022. Low-End-Maschinen, die unter 2.500 USD (2.461 EUR) kosten, wurden im Vergleich zum ersten Quartal 2021 deutlich weniger verkauft. Andere Bereiche hingegen, wie der Bildungsmarkt, profitierten von starker staatlicher Unterstützung und blickt auf wachsende Verkaufszahlen in Zukunft.

Auslieferung von Industrie-3D-Druckern steigt
Die Nachfrage nach Low-End-3D-Druckern ging zwar zurück, doch fast alle Arten von Industriesystemen, die über 100.000 USD (98.440 EUR) kosten, wurden im ersten Quartal 2022 deutlich häufiger ausgeliefert. Bei Binder-Jet-Systemen nahm die Zahl der Auslieferungen um 113 % zu. Die Technologie macht laut CONTEXT nur 8 % des Metall-3D-Druck-Markts aus und hofft, dass Unternehmen wie General Electric und HP Inc. mit ihrem Metal-Jetting-Verfahren das künftig verändern.
UnionTech ist laut CONTEXT führend im High-End-Industriesegment, obwohl sich zwischen dem 1. Quartal 2021 und 2022 einen Rückgang der Lieferungen um 6 % zeigte. Das Ganze könnte auf die „Zero Covid“-Politik in China zurückzuführen sein. Viele Großstädte wurden gesperrt und das Wachstum des Landes wird im zweiten Quartal 2022 wahrscheinlich weiter behindert.

Professionelle 3D-Drucker und Ausblick

In der Kategorie der professionellen Drucker im Preissegment zwischen 2.500 USD und 20.000 USD (2.461 EUR und 19.688 EUR) haben Ultimaker und Formlabs 55 % aller Systeme im ersten Quartal 2022 ausgeliefert, heißt es in der aktuellen CONTEX-Studie. Raise3D und SprintRay verzeichneten in diesem Zeitraum ein besseres Wachstum in diesem Bereich. Bei 3D-Druckern mit nahezu grenzenlos Design-Freiheit für produzierende Unternehmen, die zwischen 20.000 USD (19.688 EUR) und 100.000 USD (98.440 EUR) kosten, haben die zehn führenden Unternehmen für Lieferungen in diesem Segment zwischen dem ersten und zweiten Quartal 2022 ein Wachstum verzeichnet. Lieferungen von MultiJet-3D-Druck-Systemen bei 3D Systems stiegen in diesem Zeitraum um 53 %. Stratasys lieferte um 44 % mehr PolyJet-Maschinen aus.
Marktforscher erwarten Wachstum von 24 % in 2022
CONTEXT nimmt an, dass Branchen wie die Luft– und Raumfahrt und die Zahnmedizin der Schlüssel zum Wachstum der Hersteller von Industriesystemen bleiben werden und deren Lieferung in 2022 um 24 % steigen. Massenproduktion und die Rentabilität als In-Sourcing-Tool könnten zu einer 5-jährigen durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 28 % führen. Chris Connery, Head of Global Analysis bei CONTEXT, kommt zusammenfassend zum Schluss, dass trotz der aktuellen Situation in der Welt die Hersteller der industriellen 3D-Drucker in ihrem gemeinsamen Ausblick für 2022 optimistisch bleiben. Über die weitere Entwicklung berichten wir seit 2013 im 3D-grenzenlos Magazin. Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter oder folgen Sie unserer Kategorieseite „Marktforschungen zum 3D-Druck„.