Immer mehr Hersteller, Startups und Optiker setzen auf die Möglichkeiten der 3D-Drucker bei der Herstellung und Verkauf moderner und passgenauer Brillengestelle. Der Grund dafür ist einfach: 3D-Drucker ermöglichen mit vergleichsweise wenig Aufwand die Herstellung passgenauer, ansehnlicher Brillen und das zukünftig vielleicht sogar direkt vor Ort beim Optiker. Was heute schon möglich ist und was Optiker und Manufakturen in den kommenden Jahren vom 3D-Druck erwarten können zeigt diese umfangreiche Themenseite „Brillen aus dem 3D-Drucker“.
Sogenanntes Rapid Prototyping bzw. schneller Modellbau stellt eine spezielle Form des Prototypings mithilfe der additiven Fertigungstechnologie dar. Eine wichtige Rolle nehmen hier 3D-Drucker ein, die bereits in vielen Branchen, wie z. B. der Automobil-, Spielzeug-, Lebensmittel- und Schiffsindustrie angewendet werden. Dabei findet die 3D-Drucktechnologie in immer mehr Bereichen ihre Anwendungsmöglichkeiten, so etwa auch bei der Herstellung von Brillen.
Passgenaue Brillen aus dem 3D-Drucker
In erster Linie benötigt man ein paar individuelle Daten, um eine benutzerdefinierte Brille drucken zu können. Die Kopfformdaten des Brillenträgers kann man entweder auf speziellen Webseiten oder direkt vor Ort erhalten. Ein 3D-Scan der Kopfkontur wird in nur wenigen Minuten erfasst. Basierend auf den gewonnenen Daten kann die perfekt angepasste Brillenform erstellt werden. Hier muss man sich zuerst für eine Fassungsform entscheiden, wobei dem Brillenträger mehrere Grundmodelle und Fassungsfarben zur Auswahl stehen. Zudem ist es möglich im Brillenbügel einen persönlichen Schriftzug festzulegen. Danach werden die gewählten Angaben digital für das 3D-Brillenmodell angepasst. Hier werden Gesamtgröße der Fassung, Bügellänge sowie Breite der Nasenauflage millimetergenau auf die Kopfform des Trägers abgestimmt. Nach der Übermittlung der gescannten Daten inklusive Modell und der Fassungsfarbe an den 3D-Drucker, kann die maßgeschneiderte 3D-gedruckte Brille gefertigt werden.
Leichter, belastbarer, schick
Als geeignetes Druckmaterial für die Brille aus dem 3D-Drucker hat sich Polyamid bewährt, wobei dieser Kunststoff als feines Pulver für den 3D-Druck verwendet wird. Das Polyamid-Pulver wird bei der Herstellung Schicht für Schicht aufgetragen und unter erhöhtem Druck mit einem Laser verschmolzen. Ein Vorteil 3D-gedruckter Brillen ist, dass sie ca. 30 % belastbarer und leichter als konventionelle Acetatbrillen sind. Außerdem ist die strukturierte, kratzfeste Oberfläche der Brillenform unempfindlich gegen Schmutz, jedoch ist der größte Vorteil der 3D-gedruckten Brillen die Möglichkeit einer individuellen Anpassung an verschiedene Kopfkonturen gleich bei der Herstellung. Dieses Verfahren ist gerade bei Brillenträgern mit flachen Nasen ideal.
Vereinfachte Logistik lässt Preise für 3D-gedruckte Brillen sinken
Am Ende wird bei Brillen aus dem 3D-Drucker besonders auf die Nachhaltigkeit aufgepasst. Es fallen keine langen Transportwege an, da das gesamte Herstellungsverfahren an einem Standort durchgeführt werden kann. Im Gegensatz zu anderen Fertigungsprozessen entsteht beim 3D-Druck kein Verschnitt. Somit werden Überschussfertigungen vermieden, da Brillen auftragsbezogen hergestellt werden, wodurch auch die Umwelt geschont wird. So kann umweltfreundlich und ressourceneffizient hergestellt werden.
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Hier finden Sie aktuelle Informationen zu den Themen Brille und 3D-Drucker sowie Antworten auf häufige Fragen in diesem Bereich, wie z. B.: Welche Geschäftsideen gibt es in dieser Branche? Welche Veränderungen können 3D-Drucker für die Industrie zur Fertigung von Brillen, Gläsern und Brillengestellen bedeuten? Welche neuen Möglichkeiten ergeben sich für Optiker mit Hilfe der 3D-Drucktechnologie? Abonnieren Sie unseren Newsletter und bleiben Sie stets auf dem Laufenden (jetzt zum Newsletter anmelden).
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SmarTech Analysis analysiert Daten und Fakten aus dem Bereich der additiven Fertigung. Der neue Bericht „Markets for 3D-Printed Eyewear 2019-2027“ zeigt, wie sich der Markt für 3D-gedruckte Brillen entwickelt wird.
Mit einer neu entwickelten Technologie ist es dem Hersteller Luxexcel gelungen, 3D-gedruckte Brillengläser zu fertigen. Insgesamt wurden bereits 5000 Brillengläser mit der Luxexcel VisionPlattform gedruckt.
Der französische Brillenhersteller MOREL bietet erstmals Brillen aus dem 3D-Drucker an. Die Brillenkollektion LIGHTEC entstand in Zusammenarbeit mit dem französischen 3D-Druck-Dienstleister INITIAL. Die fertig gedruckten Brillen wiegen dabei nicht einmal mehr als 10 Gramm. Wir stellen die Brillen und seine Fertigungsmethode einmal genauer vor.
Der Brillenhersteller ROLF Spectacles hat mit der Brillenkollektion „titanium skyline collection“ ein neues Material seinem Brillensortiment hinzugefügt. Mit den Titan-Brillen setzt die österreichische Brillenmanufaktur auch auf die Unterstützung des 3D-Drucks und verwendet für den optimalen Materialeinsatz bei der Herstellung seiner Brillen einen Metall-3D-Drucker.
Der Brillenhersteller VIU Eyewear möchte mit Brillen aus dem 3D-Drucker den Brillenmarkt revolutionieren. Dafür lässt er sich einiges einfallen. Aktuell arbeiten Entwickler an Gesichtsscannern, die noch genauere Modelle für den Kunden ermöglichen.
Das japanische Unternehmen Seiko Epson hat mit der Augmented Reality-Datenbrille Moverio BT-300 die eigenen Angaben zufolge leichteste auf dem Markt erhältliche Datenbrille entwickelt. Epsons Augmented Reality Brille wurde dank der Hilfe zahlreicher 3D-gedruckter Prototypen entwickelt und umgesetzt. Termin- und Kostenprobleme wurden so vermieden.
Die Schweizer Brillenfirma Optic 2000 und das französische Startup Ellcie-Healthy nehmen sich einem schwierigen Problem im Straßenverkehr an, dem Sekundenschlaf. Mit einer technisch verbesserten Brillenhalterung aus dem Bereich der Smart Wearables möchten sie Fahrer künftig warnen, wenn diese einzuschlafen drohen. Das Brillengestell wird mit dem 3D-Drucker hergestellt.
Der deutsche Hersteller für Brillen Powder & Heat hat eine neue Serie individueller Luxusgestelle mit mehrfarbigen Texturen aus dem 3D-Drucker vorgestellt. Die Gestelle weißen eine hohe Farbintensivität und Leuchtkraft auf werden mit Hilfe einer Software passgenau und individuell für die Kunden im 3D-Druckverfahren hergestellt.
Mit „Yuma“ hat der Belgier Sebastiaan de Neubourg ein Startup für die Herstellung von Brillen mit dem 3D-Drucker gegründet. Als Filament dient recycelter Kunststoff. Auf Kickstarter finanzierte das Unternehmen seine Idee bereits kurz nach Veröffentlichung seiner Kampagne – und sammelt weiter sehr erfolgreich Geld.
Forscher des UniversitätsSpitals Zürich und der University of Sydney entwickelten gemeinsam eine neue Testbrille, mit der bei Patienten der Schielwinkel schnell und korrekt gemessen werden kann. Diese Testbrille wurde mit der 3D-Druck-Technologie hergestellt.
Wer schon immer von einer eigens für ihn kreierten, passgenauen und individuell gefertigten Sonnenbrille geträumt hat, wird sich vielleicht für die Modelle des Startups Skelmet begeistern. Skelmet fertigt seine Brillen mit einem 3D-Drucker. Zuvor wird die eigene Kopfform per App hochgeladen und das Design der Brille selbst entworfen.
Gleich 24 Brillenmodelle aus dem 3D-Drucker bietet der Schweizer Designer Sven Götti. Die Modelle wurden mit dem extraleichten Polyamid gedruckt. Der Designer hat auch schon weitere Pläne, die sich in die spannende Richtung Mass Customization von Brillen mit dem 3D-Drucker bewegen.
Der deutsche Brillenhersteller Powder & Heat wurde vor Kurzem für seine innovativen 3D-Druck-Sehhilfen mit dem „German Design Award 2017“ im Bereich „Excellent Product Design“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung erhielt das Unternehmen für das Modell „The Flamboyant“.
Nicht jeder möchte in der Öffentlichkeit sofort erkannt werden. Dabei muss es sich keineswegs um Promis handeln, die ungestört in der Stadt flanieren wollen. Um die automatische Gesichtserkennung auszutricksen wurde jetzt auch mit Hilfe von 3D-Druck eine simple und besonders kostengünstige Lösung entwickelt.
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Bewegung auf dem Markt der Fertigung von Brillen. Um im Bereich 3D-Druck noch innovativer und wirtschaftlicher arbeiten zu können, haben sich die beiden Brillenhersteller Eyenavision und Roger Bacon Eyewear zusammengeschlossen. Beide Unternehmen haben mit Hilfe eines biometrischen Scanners ein System entwickelt, dass individuell angepasst Brillen aus dem 3D-Drucker massenmarkttauglich machen soll.
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